Katholische und evangelische Kirchengemeinden in Hamburg wollen aufgrund der Corona-Pandemie einer Zeitungsumfrage zufolge Weihnachtsgottesdienste im Freien feiern. So seien etwa Christvespern und Krippenspiele vor Altenheimen, auf Sport- und Parkplätzen, dem Fischmarkt am Hafen und im Millerntor-Stadion geplant, berichtet das "Hamburger Abendblatt" (Dienstag).
Zudem wollten viele Gemeinden die Zahl der Weihnachtsgottesdienste verdoppeln oder verdreifachen, um mehr Menschen den Besuch zu ermöglichen. Am katholischen Hamburger Marien-Dom werde es an Heiligabend um 12.00 Uhr und um 13.30 Uhr kürzere Gottesdienste für Familien auf dem Domplatz geben.
Erzbischof Heße: "Teilnahme ermöglichen"
"Unser Ziel ist es, allen Menschen die Teilnahme an einem Weihnachtsgottesdienst zu ermöglichen", sagte Erzbischof Stefan Heße dem Blatt. Zwar wisse man noch nicht, wie die Corona-Situation zum Fest sein werde. Theologisch und auch emotional aber hätten die Gottesdienste im Advent und zu Weihnachten eine große Bedeutung für die Menschen.
Der evangelische Sankt-Pauli-Pastor Sieghard Wilm kündigte anstelle des traditionellen Krippenspiels in der Kirche auf dem Pinnasberg eine Freiluft-Aktion an. Dabei sollten Familien im sicheren Abstand mitsingen können. Als mögliche Standorte nannte er auch den Fischmarkt und das Millerntor-Stadion. "Wir sind im Gespräch mit vielen. Unter anderem auch mit dem FC St. Pauli".
Bei den evangelischen Hamburgern sind traditionell die Gottesdienste im Michel an Weihnachten besonders beliebt. Die Gemeinde dort hatte bereits vor Wochen angekündigt, acht statt der sonst üblichen fünf Gottesdienste an Heiligabend zu feiern. Sie sollen nur jeweils 30 Minuten dauern und abwechselnd drinnen und draußen stattfinden.