Abschluss der BDKJ-Aktion "Zukunftszeit - Gemeinsam für ein buntes Land"

Vorbild für die Politik

Mit zehntausenden Stunden ehrenamtlicher Arbeit haben junge Menschen aus ganz Deutschland ein Jahr lang für Vielfalt und Integration geworben. Jetzt geht die Aktion "Zukunftszeit" des BDKJ in Berlin zu Ende - mit einem Appell an die Politik.

Mehr als 160.000 Stunden gemeinsames ehrenamtliches Engagement / © Harald Oppitz (KNA)
Mehr als 160.000 Stunden gemeinsames ehrenamtliches Engagement / © Harald Oppitz ( KNA )

domradio.de: Ihre Aktion heißt "Zukunftszeit - Gemeinsam für ein buntes Land". Worum geht es dabei konkret?

Lisi Maier (Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend/BDKJ): Die Aktion Zukunftszeit läuft seit Herbst letzten Jahres. Sie ist eine Aktion, die sich das Ziel gesetzt hat, 35.000 Stunden Engagement für ein buntes und tolerantes Deutschland zu sammeln - mit Aktionen für und mit Geflüchteten oder mit konkreten Aktionen gegen unterschiedliche Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, also gegen Rassismus oder Antisemitismus. Von September 2016 bis März 2017 hatten wir eine Bildungsphase mit vielen Veranstaltungen im ganzen Land. Und seit März sammeln wir nun die 35.000 Stunden.

domradio.de: Jetzt wird diese Aktion in Berlin abgeschlossen. Sie sind schon vor Ort. Was passiert dort am Wochenende?

Maier: Am Wochenende haben wir aus denjenigen, die die Stunden gesammelt haben, 35 Gruppen gezogen, die jeweils mit zehn Personen anreisen. Wir werden morgen den ganzen Tag ein Bildungsangebot für die Gruppen haben und abends ein Dankeschön-Konzert für das Engagement der Ehrenamtlichen. Und am Sonntag werden wir mit einem großen Gottesdienst und mit einer anschließenden Kundgebung vor dem Kanzleramt enden.

domradio.de: Sie geben ja als BDKJ keine Wahlempfehlung ab. Aber es ist natürlich auch kein Zufall, dass die Aktion Zukunftszeit eine Woche vor der Bundestagswahl endet und dass sie die Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt abhalten. Wie positioniert sich denn der BDKJ am Sonntag bei der Kundgebung politisch?

Maier: Wir haben die 35.000 Stunden deshalb gesammelt, weil wir gesagt haben, das entspricht der Dauer einer Legislaturperiode. Wir wollen 35.000 Stunden Toleranz, Demokratie und Vielfalt auch von der Politik sehen. Das heißt, diese Aktion ist ganz klar gegen die Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten gerichtet, die ins Parlament reindrängen - also auch eine Absage an die AfD.

Unsere jungen Menschen haben mittlerweile über 160.000 Stunden gesammelt - viel mehr als die geplanten 35.000 Stunden - für eine bunte, vielfältige, demokratische und solidarische Gesellschaft. Das erwarten wir auch von der Politik in der kommenden Legislaturperiode und darüber hinaus. Das ist für uns Zukunftszeit. 

domradio.de: Als Dankeschön gibt es ein Konzert für alle Engagierten. Aber es gibt auch für jeden eine Picknickdecke. Wofür ist die gedacht?

Maier: Wir werden bei der Kundgebung vor dem Kanzleramt ein politisches Picknick anbieten. Aber nicht nur dort, sondern bundesweit sollen solche Picknick-Veranstaltungen stattfinden - zum Beispiel in Fulda und in Mainz. Dort sollen junge Menschen Abgeordnete oder Kandidatinnen und Kandiaten für den nächsten Bundestag auf ihre Picknickdecke einladen und mit ihnen ins Gespräch kommen - über Politik, über die kommende Legislaturperiode und darüber, was sich junge Menschen dafür wünschen. 

Das Interview führte Tobias Fricke.


Logo der Aktion "Zukunftszeit" (BDKJ)
Logo der Aktion "Zukunftszeit" / ( BDKJ )

Lisi Maier, Bundesvorsitzende des BDKJ / © BDKJ
Lisi Maier, Bundesvorsitzende des BDKJ / © BDKJ
Quelle:
DR