"Wir sollen nur diejenigen Muslime ins Land lassen, die wirklich um ihr Leben fürchten müssen," sagte AfD-Vize Gauland den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstag). "Der Islam, der einen politischen Anspruch erhebt, ist mit dem Grundgesetz nicht vereinbar", sagte Gauland. Eine westliche Gesellschaft bekomme außerdem Probleme, wenn der Anteil der Muslime zunehme. "Man muss sehen, dass der muslimische Glaube etwas völlig anderes ist als der katholische oder der evangelische", erklärte der AfD-Vize zur Begründung.
Einreisesperre in den USA
In den USA hatte Präsident Donald Trump am 27. Januar einen heftig kritisierten Erlass unterzeichnet, der eine Einreisesperre für Flüchtlinge und Staatsbürger aus sieben vorwiegend muslimischen Ländern vorsieht. Nach einer Klage des Bundesstaates Washington hob ein Bundesrichter in Seattle im Staat Washington den Einreisestopp eine Woche nach Inkrafttreten auf. Im Rechtsstreit um die US-Einreisesperre ist noch kein Urteil gefallen.
Kritik an Erinnerungskultur
Gauland kritisierte in dem Interview die deutsche Erinnerungskultur im Blick auf den Holocaust und behauptete, "dass hinter den nationalsozialistischen Schandtaten die großen Zeiten der deutschen Geschichte völlig zurückstehen". Er halte es für falsch, den Umgang mit dem NS-Konzentrationslager Auschwitz, in dem mehr als eine Millionen Menschen ermordet wurden, "zur Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland" zu erheben, sagte er.