Die anglikanische Kirche veröffentlichte Bilder von der Zeremonie. Darauf ist zu sehen, wie der amtierende Erzbischof von Kapstadt, Thabo Makgoba, die hölzerne Urne in eine Öffnung am Boden vor dem Hauptaltar einbettet. Rund zwanzig Mitglieder der Tutu-Familie wohnten der Bestattung bei.
Bescheidenheit Tutus bis zuletzt
Makgoba rief laut Protokoll dazu auf, in Tutus Fußstapfen zu treten und sich "dem revolutionären Wandel" zu verschreiben, den dieser gepredigt habe. Auch durch Tutus Wunsch nach einem schlichten Kiefernsarg sei dessen Bescheidenheit bis zuletzt sichtbar geblieben. "Wer bereits hat, sollte den Gürtel enger schnallen, so dass auch andere ihre Mägen füllen können. Lasst uns unsere Gesellschaft neu ordnen, um Ungleichheit zu beenden und gleiche Chancen für alle zu schaffen", so Makgoba. Er rief außerdem dazu auf, Kapstadts internationalen Flughafen nach dem Menschenrechtler umzubenennen.
Der privaten Zeremonie war eine "Woche des Trauerns" vorausgegangen. Landesweit wehten die Flaggen auf halbmast und läuteten Kirchenglocken zu Tutus Ehren. Der Tafelberg, das Kapstädter Rathaus und andere Gebäude wurden violett bestrahlt; Tutus kennzeichnende Bischofsfarbe. Bei dem Trauergottesdienst am Samstag erinnerten Weggefährten an das Wirken des Friedensaktivisten, darunter Irlands Ex-Präsidentin Mary Robinson und Nelson Mandelas Witwe, Graca Machel. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa würdigte Tutu als "Kämpfer für Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und Friede".