Steinmeier und sein Team hätten einen Monat lang im Katholischen Büro in Berlin Quartier bezogen, bestätigte dessen Leiter Karl Jüsten am Sonntag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, habe zu der Nutzung der Räumlichkeiten seinen Segen gegeben und den Protestanten bei dessen Einzug herzlich willkommen geheißen.
Neutraler Ort zur Vorbereitung
Jüsten zufolge verließen Steinmeier und sein Team am Freitag das Übergangsquartier. Mit dem heutigen Sonntag ist Steinmeier amtierender Bundespräsident; am Mittwoch wird er vor dem Bundestag und dem Bundesrat vereidigt. Bei Amtsvorgänger Gauck, ebenfalls Protestant, wurde die vorübergehende Nutzung der katholischen Räumlichkeiten damit begründet, dass man einen neutralen Ort zur Amtsvorbereitung gesucht habe, der nicht einer Partei zuzuordnen sei.
Das Katholische Büro liegt in Berlin-Mitte und soll unter anderem Kontakte zwischen Kirche und Politik pflegen. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Katholische Akademie.
Symbolische Amtsübergabe
Im Schloss Bellevue hat am Sonntag der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck das Amt symbolisch an seinen Nachfolger Frank-Walter Steinmeier übergeben. Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender wurden am Sonntag auf der Treppe vor dem Schloss von Joachim Gauck und dessen Lebensgefährtin Daniela Schadt begrüßt. Nach fünf Jahren war Gaucks Amtszeit um Mitternacht zu Ende gegangen. Steinmeier ist seitdem im Amt. Am Mittwoch wird der frühere Außenminister vor Bundestag und Bundesrat vereidigt.
Joachim Gauck hatte aus Altersgründen auf eine zweite Amtszeit verzichtet. Steinmeier wurde im Februar als Nachfolger gewählt. Er ist der 12. Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Als neuen Chef des Präsidialamtes bringt Steinmeier Staatssekretär Stephan Steinlein aus dem Auswärtigen Amt mit.