Indonesiens Anti-Terror-Einheit hat vor dem Besuch von Papst Franziskus die Sicherheitsvorkehrungen in der Kathedrale "Unserer Lieben Frau von Mariä Himmelfahrt" in der Hauptstadt Jakarta überprüft.
Beamte hätten die Kathedrale einem Sicherheitscheck unterzogen, nachdem die Polizei in Malang in Ost-Java einen Terrorverdächtigen festgenommen hatte, der angeblich zwei Gotteshäuser angreifen wollte, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews (Freitag). Franziskus wird im Rahmen seiner Indonesien-Reise die Kathedrale am 4. September besuchen und dort zu Seminaristen und Katecheten sprechen.
Terrorverdächtiger geschnappt
Die Anti-Terror-Einheit hatte in dieser Woche einen 19-jährigen Terrorverdächtigen mit den Initialen in Malang in Ost-Java festgenommen. Der Mann habe mit "hochexplosivem Material" Anschläge auf zwei Gotteshäuser verüben wollen, sagte laut Ucanews Polizeisprecher Brigadegeneral Trunoyudo Wisnu Andiko.
Der Verdächtige sei ein Sympathisant der dschihadistischen Gruppe Daulah Islamiyah, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen sei. Der Polizeisprecher habe jedoch keine näheren Angaben zu den Gotteshäusern gemacht. Medienberichten zufolge sollen jedoch Kirchen das Ziel gewesen sein.
Überwachung von Gefährdern
Terrorismusexperte Stanislaus Riyanta von der Universität von Indonesien sagte, mutmaßliche Terroristen sollten während des Papstbesuchs überwacht werden. "Es gibt viele Terrorgruppen, die dem IS angeschlossen sind. Sie sind anpassungsfähig und können schnell Änderungen vornehmen", warnte Riyanta. Ein Merkmal von Terrorgruppen, die mit dem IS in Verbindung stehen, seien Einzeltäter.
Am Palmsonntag 2021 verübte eine mit dem IS verbundene Gruppe einen Bombenanschlag auf die Kathedrale von Makassar in Südsulawesi. Es war der erste Anschlag auf ein Gotteshaus seit den Bombenattentaten auf drei Kirchen in Surabaya im Jahr 2018.