Antisemitische Anfeindungen gegen evangelische Gemeinde im Langenau

Solidarität mit israelischen Opfern

Die württembergische Landeskirche ist alarmiert: Seit einem Jahr sei der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Langenau Ziel von verbalen Angriffen und Drohungen - "wegen seiner Solidarität mit jüdischen Menschen".

Antisemitische Schmiererei (dpa)
Antisemitische Schmiererei / ( dpa )

Die evangelische Gemeinde im württembergischen Langenau und deren Pfarrer erleben nach Angaben der Landeskirche seit einem Jahr "Anfeindungen" wegen ihrer Solidarität mit jüdischen Menschen. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl erklärte am Freitag in Stuttgart, nicht nur Juden sähen sich Hass und Anfeindungen ausgesetzt, sondern auch solche Menschen, die sich öffentlich für jüdisches Leben einsetzen.

Gemeindepfarrer Ralf Sedlak habe in einem Gottesdienst nach dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 "das Kanzelwort des Landesbischofs verlesen, das die Solidarität mit den israelischen Opfern zum Ausdruck brachte". Seitdem sei Sedlak "bis heute verbalen Angriffen und Drohungen ausgesetzt", beklagte Gohl.

Aktionen gegen das Wohnhaus

Aktionen richteten sich demnach auch gegen das Pfarr- und Wohnhaus des Pfarrers und seiner Familie. Laut einem früheren Bericht der "Schwäbischen Zeitung" waren die Begriffe "Zionist" und "Faschist" auf Aufklebern zu lesen, die Unbekannte am Eingangstor des evangelischen Gemeinde- und Pfarrhauses in Langenau (Alb-Donau-Kreis) angebracht hatten. Der Fall zeigt laut Gohl: "Dieser Hass endet nicht bei den Juden."

Der Landesbischof betonte, eine gesellschaftliche Debatte um die Politik Israels und die Situation im Nahen Osten sei zwar wichtig. "Aber die Grenze zum Antisemitismus und Rassismus bis hin zur offenen Bedrohung darf nicht überschritten werden."

Quelle:
KNA