Vor allem sei die Meldung alarmierend, wonach der Lockdown die Gewalt in Familien, insbesondere gegenüber Frauen und Kindern, massiv verschlimmert habe, sagte Bätzing in einem am Freitag veröffentlichten Grußwort für den am 18. September stattfindenden "Marsch für das Leben" in Berlin.
Von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod
Dabei ruft der Bundesverband Lebensrecht zum Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod auf.
Deutschland brauche wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Schwangeren vor Ausbeutung und Gewalt, so Bätzing weiter: "Solche Initiativen zeitnah zu verwirklichen, sehe ich als besonders dringlich an. Denn der Einsatz für die körperliche und seelische Unversehrtheit, ihre Würde und ihre Rechte, ist ein zentraler Bestandteil unseres Einsatzes für den Schutz der personalen Würde aller Menschen."
Zum Thema Abtreibung ergänzte der Limburger Bischof, allen Menschen komme die gleiche unantastbare Würde zu, was "mit demselben Ernst und ohne Abstriche auch für das Leben ungeborener Kinder gelten" müsse:
Kritik an EU-Parlament
"Als katholische Kirche widersprechen wir deshalb mit allem Nachdruck der Auffassung des EU-Parlaments, dass die Abtreibung ungeborener Kinder ein Menschenrecht darstellt. Eine entsprechende politische Forderung wird der Tragik und der Komplexität der Situationen, in denen Mütter die Abtreibung ihres ungeborenen Kindes als einzigen Ausweg empfinden, nicht gerecht."
Der Konferenzvorsitzende fügte hinzu: "Der Schutz des ungeborenen Lebens und der Schutz von Schwangeren bedingen einander gegenseitig. Werdende Mütter und Eltern, die sich während der Schwangerschaft in einer schweren Notlage befinden, bedürfen unserer Solidarität und konkreter Hilfe- und Unterstützungsangebote."