Arbeitspapier der Weltsynode erscheint Anfang Juli

Leitfaden für Beratungen liegt bald vor

Das Arbeitspapier zur abschließenden Runde der Weltsynode wird voraussichtlich Anfang Juli vorgelegt. Das teilte das Synodensekretariat am Dienstag mit. Im Herbst treffen sich dann Bischöfe, Priester und Laien für finale Beratungen.

Ein Bischof und eine Ordensfrau bei der Weltsynode / © Lola Gomez (dpa)
Ein Bischof und eine Ordensfrau bei der Weltsynode / © Lola Gomez ( dpa )

Zuvor hatte der Synodenrat eine erste Version des sogenannten Instrumentum Laboris (Arbeitsinstrument) beraten. Auf dieser Grundlage sollen die Reformdebatten der Weltkirche im Oktober in Rom in die abschließende Runde gehen. Dabei werden auch Beschlüsse gefasst, die dem Papst als Grundlage für seine Entscheidungen dienen.

Mehrstufige Beratungen

Wenn das Instrumentum Laboris vorliegt, wird es bereits mehrere Beratungsstufen durchlaufen haben. Vom 4. bis 14 Juni stellten 20 Theologen aus vier Erdteilen bei einem Treffen in Rom aufgrund der Rückmeldungen aus mehr als 100 Bischofskonferenzen erste Grundlagen zusammen.

Beratungen bei Weltsynode  / © Paolo Galosi (KNA)
Beratungen bei Weltsynode / © Paolo Galosi ( KNA )

Der nun vom Kardinalsrat geprüfte Entwurf wurde zudem an etwa 70 Personen verschickt, die die gesamte Bandbreite der Kirche repräsentieren sollen, darunter Priester, Ordensleute, Laien und Theologen unterschiedlicher Denkschulen. Nach deren Rückmeldung und der Überprüfung durch den Synodenrat werde eine neue Version des Dokuments dem Papst zur Genehmigung vorgelegt.

Neue Form von Beratungen im Fokus

Der Generalsekretär der Synode, Kardinal Mario Grech, erklärte, es gehe im Oktober nicht darum, einzelne Probleme zu lösen, sondern um die Frage, wie Synodalität, also eine neue Form von Beratungen und Entscheidungen, in der Kirche zu erreichen sei. Ziel sei es, in einen neuen Stil und "in eine Dynamik der pastoralen Umkehr" einzutreten.

Bei der zweitägigen Sitzung sei auch der Wunsch laut geworden, den aktuellen Synodenprozess enger mit der Vorbereitung auf das Heilige Jahr zu verknüpfen, das am 24. Dezember eröffnet wird. Am Montag hatte Papst Franziskus die Mitglieder des Synodenrats in Audienz empfangen und sie ermutigt, ihre Arbeit fortzusetzen.

Kardinal Mario Grech (r), Generalsekretär der Bischofssynode, spricht während einer Pressekonferenz am Ende der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode.  / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Kardinal Mario Grech (r), Generalsekretär der Bischofssynode, spricht während einer Pressekonferenz am Ende der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode. / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

Dem Synodenrat gehören zahlreiche Kardinäle und Erzbischöfe an. Zu den prominentesten unter ihnen zählen die Kardinäle Christoph Schönborn (Wien), Matteo Zuppi (Bologna), Gerard Lacroix (Quebec) und Oswald Gracias (Mumbay) sowie Erzbischof Colin Fisher (Sydney).

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA