Arbeitspapier für Weltsynode kommt Ende Mai

Einheit ohne Einförmigkeit

Das Arbeitspapier für die weltweite Synode über neue Wege der Mitbestimmung in der katholischen Kirche wird Ende Mai veröffentlicht. Das kündigte Schwester Nathalie Becquart bei einer Pressekonferenz im Vatikan an.

Nathalie Becquart / © Stefano Carofei/Romano Siciliani (KNA)
Nathalie Becquart / © Stefano Carofei/Romano Siciliani ( KNA )

Ob die Namen der stimmberechtigten und der beratenden Teilnehmer bis dahin feststehen, sei ungewiss, erklärte die Nummer zwei im vatikanischen Synodensekretariat. Die Nominierungen seien nicht allein Sache der jeweiligen Bischofskonferenz, sondern auch des Papstes.

Lob für Kontinentalversammlungen

Becquart sagte, dass die im März beendeten Kontinentalversammlungen der Synode das "innovativste Element" der neuen Weltsynode gewesen seien. Die inzwischen im Internet zugänglichen Schlussdokumente zeugten von Reichtum und auch von Diversität der unterschiedlichen Herangehensweisen und Kulturen.

Nun habe ein etwa 20 Mitglieder zählendes Expertenteam aus allen Erdteilen begonnen, im Wege der "geistlichen Unterscheidung" daraus ein Arbeitsdokument zu erstellen.

Timothy John Costelloe, Erzbischof von Perth / ©  Stefano Carofei/Romano Siciliani (KNA)
Timothy John Costelloe, Erzbischof von Perth / © Stefano Carofei/Romano Siciliani ( KNA )

Methode wichtiger als Inhalte

Der australische Erzbischof Timothy Costelloe unterstrich, die katholische Kirche müsse dankbar sein für ihre innere Vielfalt. Sie sei dabei zu lernen, dass Einheit nicht gleichbedeutend sei mit Einförmigkeit. Die von den Kontinentalversammlungen erstellten Schlussdokumente seien teils "wundervolle Texte"; sie verdienten, in den Gemeinden und Bistümern gelesen und umgesetzt zu werden.

Costelloe sagte, bei den Synodenversammlungen in Rom im Oktober 2023 und 2024 werde es nicht um bestimmte inhaltliche Fragestellungen gehen. Vielmehr werde die Kirche dort versuchen, einen neue, synodale Methode zu finden, um künftig mit solchen Fragestellungen umzugehen und zu Entscheidungen zu kommen.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA