Der Umgang der EU mit Geflüchteten sei gekennzeichnet von "Abschottung, Abschreckung, Ab- und Rückschiebung in angeblich sichere Drittstaaten", sagte der Sozialethiker laut Redemanuskript am Donnerstagabend bei einem Vortrag im Ludwigshafener Heinrich Pesch Haus.
Sicherheitsbegriff negativ konnotiert
Schutzsuchende würden "bis hinein in die von Bürgerkriegen überzogenen afrikanischen Staaten und deren Abfanglager" abgedrängt, kritisierte Hengsbach. Er warf den staatlichen Entscheidungsträgern vor, das Asylrecht der Geflüchteten "scheibchenweise zu einem Asylverweigerungsrecht" umgebaut zu haben. Im Hintergrund stehe dabei ein "obsessiver" Diskurs über vermeintliche Gefahren für die Sicherheit der Menschen in Deutschland und Europa.
Der Wissenschaftler kritisierte, mit dem Verweis auf den Sicherheitsbegriff seien Vorstellungen von Gegnerschaft, Angst und Bedrohung verbunden. Stattdessen müsse sich die Politik auf den Begriff des Friedens und damit auf Respekt, Anerkennung und soziales Miteinander stützen.