Wie die Polizei in Halle dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag bestätigte, handelt es sich um fünf Stolpersteine in der Landsberger Straße. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet.
Demnach hat sich die Tat bereits um den 8. oder 9. Oktober ereignet, also kurz nach dem ersten Jahrestag des Überfalls der terroristischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Der Verein "Zeitgeschichte(n) e.V." aus Halle hatte Anzeige erstattet, aber den Fall nicht publik gemacht. Nach Polizeiangaben ermittelt der Staatsschutz wegen eines möglichen antisemitischen Hintergrundes.
Familie Brilling
Laut MDR handelt es sich um fünf Stolpersteine der jüdischen Familie Brilling. Vier der Familienmitglieder wurden ins KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Demnach sollen die Stolpersteine am 12. November ersetzt werden.
Vor kurzem war bekannt geworden, dass um den 7. Oktober auch in Zeitz (Sachsen-Anhalt) insgesamt zehn Stolpersteine entwendet worden waren. Der Burgenlandkreis hatte daraufhin ein Spendenkonto eingerichtet. Bis zum Wochenende waren dort nach Angaben des Evangelischen Kirchenkreises Naumburg-Zeitz rund 50.000 Euro an Spenden eingegangen.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig setzt seit 1996 an Orten, an denen NS-Opfer zuletzt wohnten oder wirkten, quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit den Lebensdaten ins Straßenpflaster ein.