Zum neunten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe in Duisburg wird am 23. und 24. Juli der Opfer gedacht. Am 23. Juli findet in der evangelischen Salvatorkirche in Duisburg zunächst ein nichtöffentlicher Gedenkgottesdienst für die Eltern und Angehörigen der Toten statt, wie der Vorsitzende der "Stiftung Duisburg 24.7.2010", Jürgen Thiesbonenkamp, am Dienstag in Duisburg sagte.
21 Glockenschläge für die Opfer
Nach dem Gottesdienst ist am Unglückstunnel erneut eine "Nacht der tausend Lichter" geplant, die öffentlich ist. Der Verein "Bürger für Bürger" erwartet mehrere hundert Teilnehmer. Bei der ebenfalls öffentlichen Gedenkveranstaltung am 24. Juli wird Thiesbonenkamp eine kurze Ansprache halten und an die Geschehnisse vor neun Jahren erinnern. Bei der Gedenkveranstaltung ab 17 Uhr wird es zudem wieder 21 Glockenschläge für die Todesopfer der Katastrophe und einen Glockenschlag für die verletzten Überlebenden geben.
Thiesbonenkamp sagte, die Katastrophe sei nach neun Jahren in der Stadt etwas verdrängt, aber nicht vergessen. Die Gedenkstätte am Ort des Unglücks werde immer noch oft besucht. Bei der Katastrophe um das Musik-Event waren am 24. Juli 2010 nach einer Massenpanik insgesamt 21 Menschen ums Leben gekommen, mehrere hundert weitere wurden verletzt. Hunderttausende Techno-Fans waren nach Duisburg gekommen, um auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs zu feiern. Als der einzige Zugang zum Festivalgelände wegen Überfüllung zeitweise geschlossen wurde, brach in dem dichten Gedränge und der Hitze eine Massenpanik aus.
Strafprozess zum Jahresbeginn eingestellt
Der Strafprozess um die Loveparade-Katastrophe findet seit Dezember 2017 vor dem Duisburger Landgericht statt. Vor Gericht stehen inzwischen nur noch vier Angeklagte, denen die Staatsanwaltschaft fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorwirft. Das Verfahren gegen sieben weitere Angeklagte wurde in Absprache mit Staatsanwaltschaft und Verteidigern zum Jahresbeginn 2019 eingestellt.