Aufarbeitungskommission fordert Reform von Vatikan-Behörde

Scharfe Kritik

Würzburger Experten für Missbrauchsaufarbeitung haben das Vorgehen des vatikanischen Glaubensdikasteriums als "problematisch" bezeichnet. Die Arbeitsweise und Entscheidungen des Dikasteriums seien "äußerst kritisch zu bewerten".

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © udra11 (shutterstock)

So hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Empfehlungen der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg (UKAM). Die UKAM regt an, das Bistum Würzburg solle sich für eine Reform des Dikasteriums einsetzen.

Laut UKAM zeugten mehrere Rückmeldungen der vatikanischen Behörde von dem Bestreben, "öffentliches Ärgernis" abzuwenden. In manchen Fällen seien Maßnahmen des Bistums sogar abgeschwächt und zurückgenommen worden. In den Empfehlungen heißt es weiter, oft werde "die konkrete Ergreifung kirchrechtlicher Maßnahmen" zurück in die Verantwortung des Bischofs gegeben. Die UKAM regt daher an, die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) solle die Zuständigkeitskonzentration beim jeweiligen Bischof kritisch prüfen.

Deutsche Bischofskonferenz

Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eines der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Insgesamt gehören ihr derzeit (September 24) 61 Mitglieder an.

Ebenfalls zur Konferenz gehören - auch wenn sie nicht Bischöfe sind - Diözesanadministratoren, die ein Bistum nach Rücktritt oder Tod eines Ortsbischofs übergangsweise verwalten.

Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht ( (Link ist extern)KNA )