Zum Dreikönigsfest herrscht in Kroatien Aufsehen um eine Preisliste für Haussegnungen durch Priester. Die Kirchenleitung betont zwar, es handele sich bei den Tarifen lediglich um Empfehlungen. Doch sorgte die jüngste Veröffentlichung der Liste in der Bevölkerung für Unmut und Ärger, wie kroatische Medien berichten.
Spendenempfehlungen der Kirche
"Papst Franziskus ruft zu Genügsamkeit auf - und jetzt das...", so einer der Kommentare in den örtlichen Medien. Die Rede ist von Druck, den eine Pfarrei in der Gespanschaft (Bezirk) Virovitica-Podravina auf Gläubige ausübe. Sie empfahl laut den Berichten eine Spende von mindestens 30 Euro, für Gläubige mit hohem Einkommen bis zu 100 Euro. Der Jesuit Stanko Perica rief zu feinfühligem Umgang mit Spendenempfehlungen auf. Das Thema polarisiere in Kroatien nicht zum ersten Mal.
In Kroatien gibt es kein Kirchensteuer- oder -beitragssystem wie im deutschen Sprachraum. Die Kirche finanziert sich aus Spenden, Kollekten und Messstipendien sowie staatlichen Beiträgen. Rund 79 Prozent der 4,2 Millionen Kroaten sind katholisch. Die Kirche genießt in der Gesellschaft weitgehend hohes Ansehen.