"Es ist Zeit, jetzt in der Pandemie zusammenzuarbeiten, Solidarität zu zeigen, für alte Menschen in Not da zu sein, Grenzen wieder zu öffnen", sagte Hollerich in einer am Samstag anlässlich des Europatags veröffentlichten Videobotschaft. Er rief dazu auf, zu den Ideen der Gründungsväter der europäischen Einigung zurückzukehren.
Aufruf zur Solidarität
Neben den gesundheitlichen Auswirkungen des Coronavirus müssten die Verantwortlichen auch die wirtschaftlichen Konsequenzen der Krise im Blick behalten, so der Erzbischof von Luxemburg. Wenn Europa seinen Idealen treu bleiben wolle, könne es niemals die Armen, Bedürftigen und Flüchtlinge vergessen. "Lasst uns diese Krise in ein Fest der Solidarität verwandeln", appellierte er. Die Europäer sollten als Christen im Geist des Evangeliums handeln.
Aufgezeichnet wurde die Botschaft zum Europatag in einem Gotteshaus in Schengen. In dem luxemburgischen Ort nahe der deutschen und französischen Grenze wurden die Schengener Abkommen unterzeichnet, die insbesondere den Verzicht auf Grenzkontrollen an den Binnengrenzen des europäischen Staatenbunds abschafften.
Der Europatag erinnert an den sogenannten Schuman-Plan, den der französische Außenminister Robert Schuman am 9. Mai 1950 verkündete. Kernanliegen war, die rüstungswichtige französische und deutsche Kohle- und Stahlproduktion einer gemeinsamen Behörde zu unterstellen, die auch anderen Staaten offenstehen solle. Das Datum wurde zur Geburtsstunde der europäischen Einigung und der Entwicklung hin zur Europäischen Union.