"Wenn sich eine neue Situation ergibt oder veränderte Umstände, die meinen Dienst grundsätzlich in Frage stellen, werde ich prüfen, ob ich nicht erneut das Gespräch mit dem Heiligen Vater suchen sollte", schreibt Marx in einem am Freitag veröffentlichten "Wort an die Gläubigen" seines Erzbistums.
"Zum Wohl der Kirche entscheiden"
"Meinen Dienst als Bischof verstehe ich nicht als ein Amt, das mir gehört und das ich verteidigen muss, sondern als einen Auftrag für die Menschen in diesem Erzbistum und als Dienst an der Einheit der Kirche", so der Kardinal.
"Sollte ich diesen Dienst nicht mehr erfüllen können, dann wäre es an der Zeit – nach Beratung mit den diözesanen Gremien und auch der Aufarbeitungskommission und dem Betroffenenbeirat – zum Wohl der Kirche zu entscheiden und meinen Amtsverzicht erneut anzubieten."
In einem Brief vom 21. Mai hatte Marx erstmals Papst Franziskus seinen Amtsverzicht angeboten und diesen Schritt zwei Wochen später öffentlich gemacht. Am 10. Juni entschied der Papst, den Münchner Erzbischof im Amt zu belassen.