Wie US-Medien am Dienstag berichteten, informierte Matt Chandler die Mitglieder der baptistischen Megakirche persönlich über diesen Schritt. Er habe sich nichts zuschulden kommen lassen, erklärte der 48-jährige Prediger, der mit den Tränen rang, als er über die Empfehlung der Gemeindeleitung sprach, sein Amt wegen der fraglichen Textnachrichten ruhen zu lassen. Diese habe die Kommunikation zwischen ihm und der Frau aber lediglich als "grob" und "närrisch" eingestuft.
Chandler betonte, dass der Austausch "nicht romantischer oder sexueller Natur" gewesen sei. Seine Frau und der Ehemann der Betroffenen hätten von der Kommunikation gewusst. "Unsere Gespräche waren unvorsichtig und unklug", räumte er ein. Eine Freundin der Frau hatte den Prediger mit dem aus ihrer Sicht unanständigen Austausch konfrontiert. Er selbst habe daraufhin ein Urteil der Gemeindeleitung dazu erbeten.
Vorläufiger Rückzug
Bis auf weiteres wird der populäre Prediger nicht mehr auf der Kanzel der Village Church stehen, der 4.500 Gemeindemitglieder angehören. Auch andere Organisationen der Baptisten stellten die Zusammenarbeit mit dem Prediger ein.
Der von Chandler als "vorübergehend" charakterisierte Rückzug kommt zu einem Zeitpunkt erhöhter Sensibilität in der größten protestantischen Kirche der USA. Anfang des Monats hatte die Southern Baptist Church mitgeteilt, dass das Justizministerium gegen die Kirche ermittelt. Es geht um den Missbrauch von Minderjährigen, sexuelle Übergriffe und deren Vertuschung durch Kirchenführer.