"Für alle Überlebenden des Holocaust und die Erben der italienischen Resistenza, einer der bedeutendsten Widerstandsbewegungen gegen den Faschismus in Europa, ist dieser Wahlausgang ein schockierender und trauriger Vorgang", erklärte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Montag während eines Aufenthaltes in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz.
Europäische Idee unter Druck
"Dass die Bürgerinnen und Bürger in Italien Versprechungen rechtsextremer Populisten Glauben schenken und Mussolinis selbsternannte Erben an den Tisch der Republik bitten, ist auch ein alarmierendes Zeichen dafür, dass die europäische Idee zunehmend unter Druck gerät", sagte Heubner. Nationalistische und populistische Regierungen in Europa bejubelten einander und erteilten den europäischen Werten der Vielfalt, Offenheit und Toleranz eine "immer rüdere Abfuhr".
"Gerade angesichts dieses Wahlsieges gewinnen die Erfahrungen und Warnungen der Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager neues Gewicht, Europa nicht den rechtsextremen Kräften zu überlassen, sondern an der Vision des europäischen Widerstandes von einem Europa der Freiheit, der Vielfalt und der Toleranz festzuhalten", betonte Heubner.
Giorgia Meloni (45), Spitzenkandidatin der postfaschistischen, nationalistischen Partei Fratelli d'Italia ("Brüder Italiens", FdI), erklärte sich in der Nacht zur Siegerin. Zu dem Mitte-Rechts-Bündnis zählen die populistische "Lega" unter Matteo Salvini und "Forza Italia" unter Silvio Berlusconi an.