Die Schau "Tierisch Rot" zeige, "wo heute noch Läuse für Farbe gezüchtet werden und wie das Färben mit Purpur in Europa wiederentdeckt wurde", teilte das Museum am Mittwoch mit.
Farbstoff der Läuse
"Das Purpur der Mittelmeerschnecken demonstrierte im Altertum weltliche und kirchliche Macht", hieß es weiter. Der Name Karmin stehe für die vom amerikanischen Kontinent eingeführte Cochenille-Schildlaus und ihren Farbstoff. Dieser verdrängte im 16. Jahrhundert eine aus Kermesläusen gewonnene Farbe, das prestigeträchtige Scharlachrot.
Im asiatischen Raum sorge seit Jahrtausenden ein weiteres tierisches Rot für kräftige Farben in Stoffen und auf Papier - das Lac Dye. Es werde aus den harzigen Überzügen der Lackschildläuse ausgewaschen, bevor diese zu einem bekannteren Produkt, dem Schellack verarbeitet würden.
Synthetische Mittel
Inzwischen beherrschten synthetische Mittel den Farbstoffmarkt. Doch würden heute weiter Cochenille-Läuse insbesondere für Lebensmittelfarben "geerntet". Sie wüchsen auf Opuntien-Kakteen.
Die Schau, die bis 28. April zu sehen ist, informiere detailliert über die jeweiligen Schnecken und Läuse und zeige "Produkte, die mit ihren Farbstoffen in den schönsten Rot- und Violetttönen strahlen".