Nach aktuellen Schätzungen leben nicht einmal mehr 800 Vollzeit-Pfarrhaushälterinnen mit einem katholischen Pfarrer unter einem Dach, wie Petra Leigers vom Bundesverband der Pfarrhaushälterinnen Deutschland der Deutschen Presse-Agentur sagte.
In den 1970er Jahren seien es noch rund 8000 gewesen. Und die Tendenz zeigt weiter steil nach unten.
Priestermangel einer der Gründe
Früher führten meist weibliche Verwandte den Haushalt eines Pfarrers. Dann kamen externe Vollzeit-Angestellte hinzu. In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich das grundlegend gewandelt: Inzwischen führen den Schätzungen zufolge in rund 70 Prozent der Pfarrhäusern Frauen in Teilzeit oder im Rahmen eines 450-Euro-Jobs den Haushalt.
Zudem hat ein immer größer werdender Anteil von Pfarrern überhaupt keine Haushälterin im klassischen Sinn mehr, wie Leigers berichtete. Zusätzlich gebe es auch immer weniger Pfarrer.
Leigers kämpft als Vorsitzende des Verbands vom baden-württembergischen Westerheim aus für deutschlandweit einheitliche Regeln, was Bezahlung, Zusatzleistungen, Urlaub etc. angeht. "Die Spanne des Gehaltes ist enorm", betonte die langjährige Haushälterin, die für ihre Diözese Rottenburg-Stuttgart einheitliche Regeln mit ausgehandelt hat. Schließlich gebe es sonst nur noch in Bayern einen flächendeckenden Tarifvertrag, der den individuell abgeschlossenen Arbeitsverträgen mit den Pfarrern zugrunde liege.