Bätzing fordert mehr Einsatz für Werte des Zusammenlebens

"Das macht uns keiner vor, aber hoffentlich viele nach"

Frei und mutig sollten Christen sich einmischen, wenn es in der Gesellschaft um Orientierung, Menschenwürde und Respekt gehe, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Es gehe um die unantastbare Würde des Menschen.

Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Peter Jülich (KNA)
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Peter Jülich ( KNA )

Christen sollten sich in der Gesellschaft laut dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, proaktiv für die grundlegenden Werte des Zusammenlebens einsetzen. Dazu gehöre das Eintreten für einen respektvollen Umgang miteinander, "gegen die Kultur der Ressentiments, der Hetze, der Lüge und Augenwischerei", sagte der Bischof am Sonntag laut Manuskript im Kloster Huysburg bei der Wallfahrt zum 30-jährigen Bestehen des Bistums Magdeburg.

Christen sollten sich aus ihrem Glauben heraus und darauf vertrauend "frei und mutig in die nötigen Dialoge begeben, in denen unsere Gesellschaft Orientierung sucht", so Bätzing. Das gelte etwa im Einsatz für die unantastbare Würde eines jeden Menschen "vom ersten Augenblick seines Lebens bis zum natürlichen Ende", für Solidarität, Gerechtigkeit, Anstand und Respekt.

Nachmacher-Effekt

"Das macht uns Christinnen und Christen keiner vor, aber hoffentlich viele nach, dass wir an den offenen Himmel glauben, an eine Zukunft, geprägt von Gerechtigkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit", so der Bischofskonferenz-Vorsitzende. "Das zu bezeugen ist keine Überforderung, kein Kraftakt - eher ein Herzensanliegen, das aus uns heraus zur Welt kommen will." Zugleich betonte er: "Den christlichen Glauben können wir nur anbieten, die Zeiten des Überstülpens sind längst vorbei."

Die Wallfahrt stand unter dem Leitwort "Den Himmel offenhalten". Bätzing ging zudem darauf ein, dass nur knapp drei Prozent der Menschen in Sachsen-Anhalt katholisch sind: "Das ist fast der Salzgehalt des Meerwassers - und das kommt uns doch sehr, sehr salzig vor. Ein Prozent ergibt schon gutes Wasser zum Kochen schmackhafter Nudeln, von Kartoffeln oder Gemüse. So wenig und doch so kraftvoll. So klein und doch so wirksam."

Das Bistum Magdeburg zählt rund 72.000 Mitglieder und ist damit nach Görlitz (29.000) das zweitkleinste katholische Bistum in Deutschland.

Quelle:
KNA