Bischof Bätzing sieht Gewalt im Namen Gottes als Perversion

"Wir schauen fassungslos in den Abgrund des Bösen"

Mit Blick auf den mutmaßlich islamistischen Anschlag von Solingen hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, vor einem Missbrauch von Religion durch Attentäter gewarnt. Für Solingen fehlten ihm die Worte.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ein säkulares Fest wird religiös vom IS interpretiert. Hass und Gewalt im Namen Gottes zu rechtfertigen, ist eine Perversion der Religion schlechthin", sagte der katholische Limburger Bischof dem Tagesspiegel (Mittwoch). Für das, was in Solingen geschehen sei, fehlten ihm schlicht die Worte. "Wir schauen fassungslos in den Abgrund des Bösen."

Bei dem Messeranschlag tötete nach bisherigem Ermittlungsstand ein 26-jähriger Syrer auf einem Fest zur 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen am Wochenende drei Menschen und verletzte acht weitere. Der Mann, gegen den inzwischen Haftbefehl erlassen wurde, berief sich auf einen islamistischen Hintergrund, der IS reklamierte den Angriff für sich.

Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen

Zudem hat der Bischof nochmals scharfe Kritik an der AfD geübt. "Diese Partei will unser demokratisches, freiheitliches System umstürzen. Davor muss ich Christinnen und Christen warnen".

"Wer sich mit öffentlichen Aussagen von Repräsentanten der AfD und ihren Programmen befasst, kommt zu dem Schluss, dass sie fundamentalen christlichen Grundsätzen, der Menschenwürde, dem Gebot christlicher Nächstenliebe und Solidarität widersprechen", erklärte Bätzing. Parteien wie die AfD, die in Sachsen und Thüringen vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, seien für Christinnen und Christen nicht wählbar. Zugleich betonte der Bischof, dass er christlichen AfD-Wählern nicht absprechen wolle, gute Christen sein zu können.

Quelle:
KNA