Das Domkapitel gab nun bekannt, dass die Anzeige bereits vor mehreren Wochen zurückgezogen worden sei. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass durch die Aktion keine Schäden entstanden waren.
Am Montagabend stellte sich Domkapitular Elmar Koziel einer öffentlichen Diskussion mit Aktivisten, Naturschützern und der Stadtspitze. Koziel sagte, die Kirche teile die Anliegen und Ziele der Klimaschützer. Aus grundsätzlichen Erwägungen heraus sei das Domkapitel jedoch gegen die politische Demonstration im Dom als Sakralraum vorgegangen. "Wenn wir hier nichts unternehmen, kommen andere, deren Ziele wir nicht teilen", sagte er.
Aufruf zu mehr Mut
Die an der Aktion beteiligte Aktivistin Heike Kettner rief die Kirche dazu auf, mehr Mut zu haben, unbequeme Dinge zu sagen und Papst Franziskus und seiner Umwelt-Enzyklika "Laudato si" zu folgen.
Bambergs Zweiter Bürgermeister und Klimaschutzreferent Jonas Glüsenkamp (Grüne) sagte, eine Kommune dürfe sich durch Rechtsbrüche nicht erpressen lassen. "Ich werbe dafür, dass wir die Klimaschutzziele innerhalb der Demokratie erreichen." Zugleich räumte er ein, dass es dabei zu langsam vorangehe.
Kirche müssen "wortgewaltig Stellung beziehen"
Der Landesvorsitzende des Bund Naturschutz, Richard Mergner, sagte, wichtige Veränderungen in der Gesellschaft seien stets durch zivilen Ungehorsam erreicht worden. Die Kirchen sollten nicht nur bei sich selbst Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, sondern auch gegenüber dem Staat wortgewaltig Stellung beziehen.