Band "Koenige und Priester" gibt Konzert bei Gottesdienst in Fulda

Solidarität mit verfolgten Christen

Kirche in Not und das Bistum Fulda laden am sogenannten "Red Wednesday" am 20. November zu einem ungewöhnlichen anderthalbstündigen Gottesdienst im Fuldaer Dom ein. Das Event steht im Zeichen der Solidarität mit verfolgten Christen.

Autor/in:
Tommy Millhome
Band Koenige und Priester / © Rudi Töws (DR)
Band Koenige und Priester / © Rudi Töws ( DR )

DOMRADIO.DE: Am 20. November ist "ONE HEART IM FULDAER DOM" geplant. Es soll ein Abend voller Leben, Musik und Glauben werden, richtig? 

Jonathan Enns ("Koenige und Priester"): Ja. Ich glaube, man wird den Fuldaer Dom mal erleben, wie man es vorher noch nicht getan hat: Eine Mischung aus Modernem, aber auch das Historische ehrend. Wir wollen einfach frisch in eine fröhliche, aber auch sehr intensive Atmosphäre, wo es um verfolgte Christen geht, abtauchen. 

Wir wollen bezüglich dieses Themas sensibilisieren, das viele Menschen betrifft. Es gibt rund 365 Millionen Christen, die ihren Glauben nicht frei ausleben können (Zahlen des Hilfswerks Open Doors, Anm. d. Red.). 

Jonathan Enns

"Es gibt rund 365 Millionen Christen, die ihren Glauben nicht frei ausleben können."

Wir wollen da als Christen zusammenkommen, egal welcher Konfession man angehört, egal ob katholisch, evangelisch oder freikirchlich. Wir wollen zusammenkommen und für unsere verfolgten Geschwister beten. 

Symbolbild Christenverfolgung / © moomin201 (shutterstock)
Symbolbild Christenverfolgung / © moomin201 ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Darf auch jemand vorbeikommen, der zum Beispiel dem Islam angehört? 

Jonathan Enns: Es darf jeder kommen. Ich glaube, Kirchen stehen immer offen. Es geht um Jesus. Wir feiern unseren Glauben zusammen, aber wir gedenken auch der verfolgten Christen international. 

DOMRADIO.DE: Ein paar kostenlose Karten gibt es noch. Aber man muss sich ranhalten, wenn man eine oder zwei davon ergattern will, oder? 

Thomas Enns ("Koenige und Priester"): Richtig, ranhalten ist auf jeden Fall angesagt. Es werden ungefähr 1.200 oder 1.300 Leute im Fuldaer Dom Platz finden. Also, es wird jetzt schon picke packe voll. 

DOMRADIO.DE: Wie bekommt man Karten? 

Thomas Enns: Über https://oneheartvision.de/. Da gibt es alle Informationen und auch die Tickets. Aber man muss schnell sein, denn sonst sind die in den nächsten paar Tagen auf jeden Fall weg. 

DOMRADIO.DE: Was erwartet die Konzertgängerinnen und Konzertgänger?

Thomas Enns: Die Atmosphäre ist der Wahnsinn. Wir haben letztes Jahr im Kölner Dom gespielt und der ganze Kölner Dom fühlte sich wie ein Wohnzimmer an. Kinder saßen auf dem Boden um die Bühne herum und es herrschte eine himmlische Atmosphäre. 

Leute haben geweint und waren total berührt davon, dass so etwas überhaupt möglich ist. Denn so ein Konzertgottesdienst in der Kathedrale ist eine Rarität. Das ist schon historisch und man sollte sich das nicht entgehen lassen. 

Fuldaer Dom / © Harald Oppitz (KNA)
Fuldaer Dom / © Harald Oppitz ( KNA )

Jonathan Enns: Fulda wird noch mal ein bisschen intimer, weil der Dom natürlich kleiner ist. Das wird super schön und intim. 

Thomas Enns: Wir karren da auch ein paar Tonnen Licht-Material rein. Es wird gigantisch. 

DOMRADIO.DE: "Koenige und Priester" sind derzeit auf Tour mit der neuen Single "Das Beste kommt morgen". Diese anderen Konzerte klingen wahrscheinlich schon ein bisschen anders? 

Jonathan Enns: Was heißt anders? Die Akustik ist in einer Kathedrale natürlich eine andere. Wir sind in beiden Fällen in Vollbesetzung unterwegs. Das ist ja das Besondere. Auf YouTube kann man zum Beispiel in unseren Auftritt im Kölner Dom reinschauen. 

So kann man ein Bild davon kriegen, wie es auch im Fuldaer Dom sein wird. Also richtig modern, volle Band, volle Besetzung, wie im Stadion.

https://www.youtube.com/watch?v=H9rOAFVHunQ

DOMRADIO.DE: Bei der "Das Beste kommt morgen"-Tour ist die Band mit der Botschaft aber eigentlich gar nicht so weit von diesem Gottesdienst entfernt, oder? 

Jonathan Enns: Ich glaube, unser ganzes Leben dreht sich darum, dass es mehr gibt als das Hier und Jetzt, und dass man nicht nur im Hier und Jetzt leben kann, obwohl das auch wichtig ist. Aber ich sage immer: Mit beiden Beinen auf der Erde, aber mit dem Kopf im Himmel. Diesen Weitblick zu haben, darum geht es uns. Es geht weiter. 

Jonathan Enns

(Unser Opa) ist auch aufgrund seines Glaubens verfolgt worden, damals in Russland, und saß auch im Gefängnis. 

Unser Opa ist erst kürzlich zu Jesus gegangen. Er hat sein Leben vollendet. Wir durften dabei sein und haben Musik gemacht. Er ist auch aufgrund seines Glaubens verfolgt worden, damals in Russland, und saß auch im Gefängnis. 

Deswegen ist uns die Sache mit "Kirche in Not" sehr wichtig. Deswegen sind wir mit Herzblut dabei und unterstützen dieses Projekt sehr. Er hat uns vorgelebt, immer wirklich mit Weitblick zu leben. Irgendwann mal werden wir vor Gott stehen und das Beste kommt morgen. 

DOMRADIO.DE: Passt es denn dann überhaupt, Beileid auszusprechen? 

Jonathan Enns: Natürlich ist man traurig, aber man freut sich auch. Er darf jetzt das sehen, wonach er sich sein Leben lang gesehnt hat. Diese Atmosphäre konnte man auch in diesem Krankenhauszimmer spüren. Wir haben gesungen und ihn gefeiert. 

Wir haben aber auch Gott gefeiert und dass wir eine unglaubliche Hoffnung haben. Das macht den Unterschied, glaube ich: Zu leben und zu wissen, ich habe ein Zuhause und da werde ich in Ewigkeit bei einem Schöpfergott sein.

Das Interview führte Tommy Millhome.

Christenverfolgung weltweit

Das päpstliche Hilfswerk "ACN International" (Aid to the Church in Need – Kirche in Not) setzt sich seit über 70 Jahren für verfolgte und notleidende Christen ein. Stand am Anfang die Hilfe für deutsche Heimatvertriebene und Christen hinter dem Eisernen Vorhang im Vordergrund, richtet sich der Fokus heute unter anderem auf verfolgte Christen im Nahen Osten und Ländern Afrikas. (Kirche in Not)

Symbolbild: Christenverfolgung  / © nn (AFP)
Symbolbild: Christenverfolgung / © nn ( AFP )
Quelle:
DR