Bayerns Ministerpräsident Söder fordert mehr Mut von Kirchen

"Eine Kirche, die jammert, ist nicht attraktiv"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Christen aufgerufen, "offensiver, mutiger und bekennender" aufzutreten. Es wäre falsch, sich in Zeiten hoher Kirchenaustritte zurückzuziehen.

Markus Söder / © Peter Kneffel (dpa)
Markus Söder / © Peter Kneffel ( dpa )

"Eine Kirche, die jammert, ist nicht attraktiv", sagte Söder (CSU) am Dienstagabend in München beim Jahresempfang der katholischen Erzdiözese München und Freising. Eine Kirche, die mutig nach vorne gehe und begeistere, stecke die Menschen an. Sie gewinne die Herzen auch jener, die verunsichert seien.

Das Christentum und die Lehre Jesu Christi habe so "unheimlich viel zu bieten", hob der Protestant hervor. Sie sei absolut zeitlos. Auch wenn man im Moment eine "kleine Delle" in der Akzeptanz habe.

Mehr Menschen in Gottesdiensten als auf Konzerten

Wörtlich sagte er: "Wir sind nicht die letzte Generation." Kirche könnte aber die letzte Bastion sein, die sich damit beschäftige, den Glauben zu vermitteln. Hoffnung sei gegeben. Schließlich gingen nach wie vor jede Woche mehr Menschen in die Gottesdienste als in die Stadien und auf Konzerte.

Kardinal Reinhard Marx (r) und Markus Söder nehmen am Jahresempfang des Erzbistums München teil / © Sven Hoppe (dpa)
Kardinal Reinhard Marx (r) und Markus Söder nehmen am Jahresempfang des Erzbistums München teil / © Sven Hoppe ( dpa )

Söder erinnerte daran, dass wenn Kirche weniger werde, es nicht besser werde. Dann sei nämlich eine andere Form von Zivilgesellschaft zu erwarten. Er finde es richtig, dass sich Kirche gegen assistierten Suizid engagiere und für den Schutz des ungeborenen Leben einsetze.

Schulen und Kindergärten nicht aufgeben

Zugleich müsse sie jungen Menschen eine Perspektive geben. Die kirchlichen Kindergärten, Schulen und Hochschulen seien wichtig. Diese aufzugeben, wäre aus seiner Sicht der falsche Weg. Weiter sprach sich der Ministerpräsident dafür aus, dass das Kreuz im öffentlichen Raum sichtbar bleibe. Dies gelte auch für Gipfelkreuze.

Diese stünden auf den Bergen, weil sie den Menschen an die Bewahrung der Schöpfung erinnerten und an den Respekt vor dem Allerhöchsten. - Zu der Veranstaltung kamen rund 600 Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Gesellschaft und Politik.

Quelle:
KNA