Der Münchner Benediktinerabt Johannes Eckert sieht den Staat bei der Aufarbeitung von Missbrauch in der Pflicht. "Man hat ein System gefahren über Jahrzehnte, das nicht richtig war und jetzt soll man das selber aufarbeiten? Wie soll das gehen? Deswegen halte ich auch diesen Vorschlag, dass das eine staatliche Aufgabe ist, für sehr richtig", sagte Eckert der Süddeutschen Zeitung.
Eckert bezeichnete Missbrauch als gesamtgesellschaftliches Problem, mit dem transparenter umgegangen werden müsse. Das bedeute, Verantwortung zu übernehmen und sich nicht zu verstecken, so der Ordensmann.
Katholische und evangelische Kirche fordert staatliches Engagement
Im Zuge der Beschäftigung mit Missbrauch in der katholischen und evangelischen Kirche fordern Kirchenvertreter immer wieder ein stärkeres Engagement des Staates bei der Aufklärung und Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Zur Zeit organisieren kirchliche Institutionen die Aufarbeitung sexueller Gewalt selbst. Die katholische Kirche hat angekündigt, 2026 die bisherige Aufarbeitung zu evaluieren.