Den Kritikern jeglicher Zuwanderung müsse deutlich gemacht werden, dass die kulturelle Identität eines Volkes nicht für immer festgelegt sei, sondern sich weiterentwickle, sagte der katholische Erzbischof Heiner Koch am Montagabend in Berlin. Er räumte zugleich ein, dass Fundamentalkritik an einer pluralen Gesellschaft etwa von Pegida-Anhängern aus starken "Ohnmachtsgefühlen" gespeist werde, die sehr schwer zu entkräften seien.
Gespräch suchen
Der evangelische Bischof Markus Dröge äußerte Verständnis für den Wunsch, die eigene kulturelle Identität zu pflegen. Zur Botschaft Jesu gehöre vielmehr, sich auch ausgegrenzten Menschen zuzuwenden. Dröge räumte ein, dass er in den zahlreichen Zuschriften von Rechtspopulisten an ihn "kaum Verständnis" für eine solche Botschaft erlebe. "Ich habe noch nicht sehr viele gute Erfahrungen im Kontakt mit ihnen gemacht", so Dröge.
Umso wichtiger sei es, weiter das Gespräch zu suchen. Koch und Dröge sprachen bei einer Veranstaltung der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus unter dem Titel "Dialog mit den Kirchen".