Berliner Bischof kritisiert neues Antisemitismus-Gremium

"Töricht, ignorant und falsch"

Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein findet deutliche Worte für eine neue Anti-Rassismus-Kommission des Landes Berlin. Der Grund für seinen Ärger besteht darin, dass die Kirchen nicht beteiligt sind.

 Theologe Christian Stäblein, evangelischer Bischof für Berlin, Brandenburg und die schlesische Oberlausitz  / © Christian Ditsch (epd)
Theologe Christian Stäblein, evangelischer Bischof für Berlin, Brandenburg und die schlesische Oberlausitz / © Christian Ditsch ( (Link ist extern)epd )

Der Berliner Bischof Christian Stäblein hat eine neue Enquete-Kommission des Landes Berlin zum Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus kritisiert. "Wenn diese Stadt, wenn das Land Berlin meint, es brauche die Kirche in dieser Kommission nicht, dann wundert mich das - und dann halte ich das für töricht, ignorant und falsch", sagte Stäblein am Freitag in Berlin. 

Er äußerte sich bei der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Ideen und Vorschläge für Tagespolitik

Das Gremium aus Politikern und Experten soll im Berliner Abgeordnetenhaus Strategien gegen Rassismus entwickeln und hat vor einigen Tagen die Arbeit aufgenommen. Die Kommission soll für gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegen Antisemitismus, Rassismus, Muslimfeindlichkeit und jede Form von Diskriminierung arbeiten und bis 2026 abseits der Tagespolitik Ideen und Vorschläge entwickeln.

Die Kirche setze sich länger als viele andere gegen Antisemitismus ein, so Stäblein. "Und wir werden das auch weiterhin tun, weil es aus unserem Glauben folgt, und wir unsere Geschichte kennen." Es dürfe keine Kirche geben, die nicht gegen Antisemitismus aufstehe.