Besucherrekord in türkischem Kloster Sumela

Nationaldenkmal mit großer religiöser Bedeutung

Das orthodoxe Kloster Sumela in der Türkei verzeichnet einen neuen Besucherrekord. Nach Angaben der Kultur- und Tourismusbehörde der Region Trabzon wurden in den ersten neun Monaten des Jahres mehr als 400.000 Besucher gezählt.

Kloster Sumela / © Leonid Andronov (shutterstock)

Dies berichtet der Informationsdienst "Pro Oriente" (Dienstag) unter Berufung auf das Infoportal "OrthodoxTimes". Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es rund 290.000 gewesen. Das Kloster im Nordosten der Türkei wurde 386 gegründet und war über viele Jahrhunderte der bedeutendste Wallfahrtsort am Schwarzen Meer.

Verehrt wurde dort vor allem eine dem Evangelisten Lukas zugeschriebene Marienikone.

Kloster Sumela / © GC photographer (shutterstock)

Nach dem Ende der kurzlebigen Pontischen Republik, die ab 1917 einen griechischen Staat in der Pontus-Region im Nordosten der heutigen Türkei aufbauen wollte, mussten 1923 alle griechischen und armenischen Christen das Land verlassen, auch die Mönche von Sumela.

Über Jahrzehnte war das Kloster danach eine Ruine, bis es 1972 von der Regierung in Ankara zum Nationaldenkmal erklärt wurde. Seit Mai 2022 ist das Sumela-Kloster - nach der Schließung für Restaurierungsarbeiten 2015 - wieder voll für Besucher geöffnet.

Marienandacht im Kloster am 15. August

Von großer religiöser Bedeutung ist die traditionelle orthodoxe Marienandacht im Kloster alljährlich am 15. August. Für gewöhnlich steht ihr der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. vor. Zu der Feier, die für die Identität und Präsenz des orthodoxen Christentums in der Türkei hohe Symbolkraft hat, kommen Gläubige aus aller Welt nach Sumela.

Die ältesten erhaltenen Gebäude des Klosters stammen aus der Zeit der Adelsdynastie der Komnenen, die ab 1204 im Kaiserreich von Trapezunt herrschten. Mehrere Kaiserkrönungen fanden in Sumela statt. Auch nach der Eroberung durch die Osmanen 1461 blieb das Kloster ein spirituelles und kulturelles Zentrum und wurde auch von den Sultanen durch große Schenkungen gefördert.

Im 19. Jahrhundert erfolgte noch einmal ein großer Ausbau des Klosters, das sowohl christliche wie auch muslimische Pilger aus dem ganzen kleinasiatischen Raum, aber auch aus Russland und Kaukasien anzog.

Quelle:
KNA