"Dieser neue Abschnitt muss auch in der notwendigen fachlichen Qualifikation und Expertise der zukünftig handelnden Akteure deutlich werden", erklärte das Gremium am Freitag in Bonn.
Echte Lösungen fehlen
In wesentlichen Themenfeldern wie einer gut ausgestatteten und begleiteten Betroffenenarbeit, einer adäquaten Anerkennung des Leids und der transparenten Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs seien "bislang nur Ansätze zu erkennen", so der Beirat.
"Echte Lösungen oder gar grundlegende und von Bischöfen wie Betroffenen gemeinsam getragene Perspektiven fehlen weiterhin und müssen zwingend gefunden werden."
Das Gremium fordert die Bischofskonferenz auf, den Betroffenenbeirat an diesem Entwicklungsprozess von Beginn an gleichberechtigt zu beteiligen. "Jetzt kann sich zeigen, was an so vielen Stellen immer wieder benannt, aber dann zumeist nicht gelebt wird: miteinander reden anstatt übereinander, gemeinsam entscheiden und handeln anstatt behandelt zu werden."
Arbeit von Bischof Ackermann gewürdigt
Zugleich würdigte der Betroffenenbeirat auch Ackermanns Engagement bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs. Der Trierer Bischof "hat zu einer Zeit die Bearbeitung dieses Themas über- und angenommen, in der die überwiegende Mehrheit der deutschen Bischöfe meinte, die Missbrauchsthematik sei an sich eine temporäre Erscheinung."
Durch seine Aktivitäten, "auch gegen Widerstand aus dem Bischofskollegium", seien im Feld von sexualisierter Gewalt und Missbrauch "einige Maßnahmen und Initiativen auf den Weg gebracht" worden.
Am Donnerstag hatte der Trierer Bischof Ackermann angekündigt, sein Amt als Missbrauchsbeauftragter der Bischofskonferenz zur kommenden Herbstvollversammlung in Fulda im September abzugeben. Zugleich kündigten die Bischöfe an, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in kirchlichen Zusammenhängen neu aufzustellen.
Unter massiver Kritik
Zuletzt stand der Trierer Bischof massiv in der Kritik, weil er den Klarnamen einer unter Pseudonym bekannten Betroffenen sexueller Übergriffe offen gelegt hatte. Er unterschrieb danach eine Unterlassungserklärung und bat die Frau um Entschuldigung.
Betroffeneninitiativen und der Betroffenenbeirat der DBK hatten Ackermanns Verhalten kritisiert und ihm einen Rücktritt nahegelegt.