Wie der italienische Rundfunk am Montag weiter berichtete, verbot es gleichzeitig drei Steuerberatern die Ausübung ihres Berufs. Es bestehe der Verdacht, dass diese in diesem Zusammenhang fingierte Rechnungen ausgestellt haben. Hintergrund ist der Finanzskandal um den Erwerb einer Londoner Luxus-Immobilie für das vatikanische Staatssekretariat.
Britische Justiz hatte anders geurteilt
Das römische Untersuchungsgericht hatte aufgrund eines Amtshilfeersuchens der vatikanischen Justiz über die Verwendung von fünfzehn Millionen Euro ermittelt, die Torzi bei dem Verkauf der Immobilie am Londoner Sloane Square aus dem Vatikan erhalten haben soll. Die britische Justiz hatte dagegen vor wenigen Tagen Torzis auf Forderung der vatikanischen Staatsanwaltschaft eingefrorene Konten wieder freigegeben.
Nach Auffassung des römischen Gerichts errichtete Torzi mit Hilfe von Strohmännern ein internationales Firmennetz zur Steuervermeidung.
Haftbefehl ausgestellt
Es sei besorgniserregend, wie mühelos er gemeinsam mit seinen Komplizen betrügerische Transaktionen mit wechselnden Unternehmen hätte durchführen können, die fingierte Rechnungen ausstellten, begründete der Untersuchungsrichter Corrado Cappiello den Haftbefehl.
Torzi hatte wegen des vatikanischen Finanzskandals 2020 einige Tage im Vatikan in Haft verbracht.