US-Bischöfe kritisieren Umgang mit Einwanderungskrise

"Bild schreit zum Himmel nach Gerechtigkeit"

Die katholischen Bischöfe in den USA zeigen sich erschüttert über den Tod des ertrunkenen Migranten Oscar Martinez Ramirez und seiner Tochter. Das Bild bringe die Politik zum Schweigen, sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende DiNardo.

Zaun an der Grenze zwischen den USA und Mexiko / © Gregory Bull (dpa)
Zaun an der Grenze zwischen den USA und Mexiko / © Gregory Bull ( dpa )

"Wer kann sich dieses Bild anschauen und darin nicht die Ergebnisse unserer Misserfolge erkennen, eine humane und gerechte Lösung für die Einwanderungskrise zu finden?", fragte der Kardinal in einer Erklärung (Mittwoch Ortszeit). Er forderte die US-Regierung zum Handeln auf. Das Bild schreie zum Himmel nach Gerechtigkeit und bringe die Politik zum Schweigen.

Der aus El Salvador stammende Ramirez und seine knapp zweijährige Tochter waren am Sonntag bei der Überquerung des Rio Grande zwischen Mexiko und den USA von der Strömung mitgerissen worden. Das Foto der beiden rief international Bestürzung hervor.

 

The father and daughter who drowned at the border dove into the river in desperation https://t.co/eongeCWI74

— US Catholic Bishops (@USCCB) 26. Juni 2019

 

Bischöfe fordern zusätzliche Finanzmittel

"Wir können und müssen ein Land bleiben, das Kindern und Familien Zuflucht bietet, die vor Gewalt, Verfolgung und akuter Armut fliehen", betonte DiNardo. Alle Menschen, unabhängig von ihrem Herkunftsland oder Rechtsstatus, seien nach dem Ebenbild Gottes geschaffen und sollten mit Würde und Respekt behandelt werden.

Darüber hinaus rief der Kardinal den US-Kongress auf, zusätzliche Mittel bereitzustellen, um den Bedürfnissen von Kindern in Bundeshaft gerecht zu werden. Die Politik müsse den Schutz von Einwandererkindern verbessern und gleichzeitig höhere Standards bei der Überwachung von Grenzanlagen umsetzen. "Es ist möglich und notwendig, für die Sicherheit von Migrantenkindern und die Sicherheit unserer Bürger zu sorgen", so DiNardo.

Foto als "Symbol des Dramas"

Die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" machte ihre Donnerstagsausgabe mit dem Bild der beiden Ertrunkenen auf. Der Begleittext nennt das Foto ein "Symbol des Dramas, das sich an dieser Grenze vollzieht", und "eine unmissverständliche Anklage der Konsequenzen der harten Politik der Grenzschließung und der Nichtaufnahme".

Papst Franziskus reagierte mit "großer Trauer", wie Vatikansprecher Alessandro Gisotti mitteilte.


Quelle:
KNA
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