Bericht zeigt Auswirkungen der Corona-Krise in Italien

Binnen drei Monaten eine Million mehr Arme

Erhebungen zufolge ist die Zahl der Armen in Italien seit Beginn der Corona-Krise Ende Februar um eine Million gestiegen. Hilfswerke und soziale Einrichtungen müssen damit deutlich mehr Menschen unterstützen.

Symbolbild Armut / © Lukas Gojda (shutterstock)

Für den am Donnerstag veröffentlichten Bericht beruft sich der Nahrungsmittel- und Landwirtschaftsverband Coldiretti auf Zahlen der Caritas sowie der Tafeln in Italien. Diese verzeichneten einen Anstieg von Hilfsanfragen um 40 Prozent. Damit erhöht sich dem Bericht zufolge die Zahl jener Menschen, die Lebensmittelhilfen brauchen, auf 3,7 Millionen.

Auswirkungen der Corona-Krise

Während durch das Coronavirus vor allem der Norden des Landes stark betroffen war, leiden unter den wirtschaftlichen Folgen des Lockdown vor allem die Menschen im Süden. 20 Prozent der neuen Armen gebe es allein in Kampanien, heißt es in dem Coldiretti-Bericht; 14 Prozent lebten in Kalabrien, 11 Prozent in Sizilien und 10 Prozent in Latium. In der vom Virus am heftigsten getroffenen, aber wirtschaftlich starken Lombardei leben demnach 9 Prozent derjenigen, die durch die Pandemie in Armut geraten sind.

Zu den "neuen Armen" Italiens gehören demnach vor allem jene, die ihre Arbeit verloren haben, Kleinhändler oder Handwerker, die schließen mussten. Aber auch Schwarzarbeiter, die keine Subventionen oder öffentlichen Beihilfen erhalten, sowie Familien ohne Ersparnisse. Auch Arbeiter mit Zeitverträgen oder Gelegenheitsjobber gehörten dazu. Laut Schätzungen seien von der neuen Armut 700.000 Kinder unter 15 Jahren betroffen, so Coldiretti.


Quelle:
KNA