Zum Abschluss steht am Abend ein gemeinsamer Gottesdienst auf dem Programm. Schon am Montag und Dienstag halten die Bischofskonferenzen - unter demselben Dach, aber doch getrennt - ihre jeweiligen Herbstvollversammlungen ab.
Hauptzelebrant der Messe in Brünn am Mittwochabend wird der Prager Erzbischof und Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, Jan Graubner, sein. Die Predigt hält der Pressburger Weihbischof Jozef Halko.
Der Gottesdienst wird von den offiziellen kirchlichen Fernsehanstalten beider Länder, dem tschechischen TV Noe und dem slowakischen TV Lux, live übertragen.
Die Bischofskonferenzen der vor 30 Jahren auseinandergegangenen Länder gehen auch medial getrennte Wege: Während das 2006 auf Sendung gegangene TV Noe von Anfang an ökumenisch und auf alle Interessierten ausgerichtet ist, deklariert sich TV Lux ausdrücklich als "katholisches Medium in Übereinstimmung mit der katholischen Glaubenslehre".
Unterschiedliche Stellung von Religiösität
Hintergrund dieser getrennten Entwicklung ist die völlig unterschiedliche Stellung der katholischen Kirche und von Christentum und Religiosität in den beiden Ländern. In Tschechien, vor allem in Böhmen, befinden sich die christlichen Kirchen in einer Minderheitenposition, ähnlich wie zunehmend auch in Westeuropa.
In der Slowakei dagegen, vor allem in den östlichen Landesteilen, spielt eine traditionell verfasste Volkskirche nach wie eine gesellschaftliche Rolle.
Wegen aufkommender Interessenskonflikte zwischen den beiden Landesteilen wurde 1992 nach der politischen Wende von 1989/90 zum 1. Januar 1993 die Trennung der seit 1918 bestehenden Tschechoslowakischen Republik in zwei Staaten beschlossen. 2004 traten Tschechien wie auch die Slowakei der EU bei.