Bischöfe fordern Unterstützung für Opfer von Menschenhandel

Neun Handlungsempfehlungen

Die deutschen Bischöfe fordern mehr Unterstützung für Opfer von Menschenhandel. In einem am Montag im Rahmen einer Online-Tagung vorgestellten Aktionsplan regen die Bischöfe beispielsweise einen Wiedergutmachungsfonds an.

Menschenhandel: Häufig werden Kinder zur Arbeit gezwungen / © Doidam 10 (shutterstock)
Menschenhandel: Häufig werden Kinder zur Arbeit gezwungen / © Doidam 10 ( shutterstock )

Aus diesem sollen Betroffene unabhängig von ihrem rechtlichen Status entschädigen werden. Gespeist werden könne dieser Topf auch aus beschlagnahmten Vermögenswerten der Täter.

Neun Handlungsempfehlungen

Weiter wollen sich die Bischöfe dafür einsetzen, die Warenbeschaffung in kirchlichen Einrichtungen auf Ausbeutung und Menschenhandel zu überprüfen und einen "verantwortungsvollen Konsum" zu fördern.

Symbolbild Menschenhandel / © Anatta_Tan (shutterstock)
Symbolbild Menschenhandel / © Anatta_Tan ( shutterstock )

Die neun Handlungsempfehlungen sprechen sich außerdem dafür aus, die Zusammenarbeit von Behörden und Experten im Kampf gegen den Menschenhandel über Religions- und Landesgrenzen hinaus auszubauen.

Weltweites Phänomen

Der Aktionsplan wurde gemeinsam von der Deutschen Bischofskonferenz und der internationalen Santa Marta Gruppe verantwortet.

Prostitution / © Caro Bastian (epd)
Prostitution / © Caro Bastian ( epd )

Dabei handelt es sich um ein 2014 von Papst Franziskus initiiertes Netzwerk von Bischöfen, Polizei- und Strafverfolgungsbehörden sowie kirchlichen Organisationen im Kampf gegen den Menschenhandel.

Menschenhandel ist ein weltweites Phänomen. Betroffen davon sind nicht nur Zwangsprostituierte, sondern auch Menschen, die unter erbärmlichen Bedingungen in der Nahrungsmittelindustrie arbeiten oder solche, die in der sogenannten 24-Stunden-Pflege tätig sind, ebenso wie Bauarbeiter und Saisonarbeiter.

Weihbischof Puff stellt Aktionsplan gegen Menschenhandel vor

In der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften im Vatikan ist am 19. Mai 2022 die sechste internationale Konferenz der Santa Marta Gruppe beendet worden. Verantwortliche aus Kirche, Strafverfolgungsbehörden und Zivilgesellschaft tauschten sich über Erfahrungen und Strategien im Kampf gegen Menschenhandel und "moderne Sklaverei" aus.

Die Geschäftsführerin der AG Menschenhandel, Martina Liebsch, und Weihbischof Ansgar Puff überreichen den Aktionsplan an Kardinal Vincent Nichols, Präsident der Santa Marta Gruppe / © Grimm (DBK)
Die Geschäftsführerin der AG Menschenhandel, Martina Liebsch, und Weihbischof Ansgar Puff überreichen den Aktionsplan an Kardinal Vincent Nichols, Präsident der Santa Marta Gruppe / © Grimm ( DBK )
Quelle:
KNA