Die katholischen Bischöfe Kaliforniens haben den heiligen Junipero Serra gegen Rassimus-Kritik in Schutz genommen. Demonstranten hatten am 19. Juni 2020 sowohl in San Francisco als auch in Los Angeles seine Statuen vom Sockel geholt.
Kritik berechtigt?
Serra sei seiner Zeit voraus gewesen und habe sehr wohl die Rechte der indigenen Völker verteidigt, erklärten die Bischöfe. Kritiker des Franziskanermönchs aus dem 18. Jahrhundert (1713-1784), der in Kalifornien missionierte und als Gründungsvater des Bundesstaates gilt, werfen Serra vor, er habe Amerikas Ureinwohner zwangsgetauft und unterdrückt.
"Die historische Wahrheit ist, dass Serra immer wieder bei den spanischen Behörden auf eine bessere Behandlung der Ureinwohner gedrängt habe", schreiben die Bischöfe. Ausdrücklich beziehen sie sich auf die Stellungnahme von San Franciscos Erzbischof Salvatore Cordileone. Er hatte erklärt, Serra habe "heroische Opfer gebracht, um die Ureinwohner vor den spanischen Eroberern zu schützen, insbesondere vor den Soldaten".
Vorwurf der Unterdrückung
Nachfahren von Ureinwohnern und "Black Lives Matter"-Demonstranten rissen am Samstag im Golden Gate Park von San Francisco eine Serra-Statue nieder. In Los Angeles wurde am selben Tag ein Denkmal des Heiligen vom Sockel gestürzt. Hintergrund der Ausschreitungen sind landesweite Anti-Rassismus-Proteste. Viele Statuen historischer Persönlichkeiten, denen Unterdrückung von Minderheiten vorgeworfen wird, wurden zerstört.
Papst Franziskus hatte Junipero Serra 2015 in Washington zum Heiligen der Weltkirche erhoben. Schon damals protestierten Nachfahren der Ureinwohner dagegen.