Bischof Bätzing begrüßt Vatikan-Text zu Segnungen

"Pastorale Bedeutung eines Segens"

Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Vatikan-Erklärung zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare begrüßt. Es sei gut, dass nun dieser Schatz für die Vielfalt von Lebensmodellen gehoben werde, so der Vorsitzende Bischof Bätzing.

Bischof Georg Bätzing / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der am Montag in Rom veröffentlichte Text "Fiducia supplicans" (deutsch: Das flehende Vertrauen) "zieht eine klare Linie zwischen der unverbrüchlichen Treue gegenüber der Lehre der Kirche und den pastoralen Erfordernissen einer kirchlichen Praxis, die den Menschen nahe sein möchte", erklärte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Georg Bätzing. Die Erklärung wende theologische Begriffe in verantwortungsvoller Weise an.

Das Dikasterium für die Glaubenslehre hatte mit Genehmigung von Papst Franziskus die Erklärung "Fiducia supplicans" veröffentlicht.

Kein Segen während des Gottesdienstes

In dem Text wird den Angaben zufolge erläutert, "dass es dem geweihten Seelsorger grundsätzlich möglich und erlaubt ist, auf den Wunsch von Paaren einzugehen, die um einen Segen für ihre Partnerschaft bitten, auch wenn sie nicht in jeder Hinsicht nach den Normen der Kirche leben". Die Praxis der Kirche kenne eine Vielzahl von Segensformen, sagte Bätzing: "Es ist gut, dass nun dieser Schatz für die Vielfalt von Lebensmodellen gehoben wird."

Das Dikasterium für die Glaubenslehre betone dabei die klare Abgrenzung zum sakramentalen Segen im Rahmen der kirchlichen Trauung und "schärft die Notwendigkeit ein, diesen Unterschied keinesfalls zu verwischen", unterstrich Bätzing: "Andererseits aber weist der Text auf die pastorale Bedeutung eines Segens hin, der auf eine persönliche Bitte hin nicht verweigert werden darf." 

Die Erklärung halte fest, dass für die Erteilung eines einfachen Segens nicht dieselben moralischen Bedingungen verlangt werden müssen und können, die für den Empfang der Sakramente gefordert werden.

Katholische Kirche erlaubt Segnung für homosexuelle Paare

Homosexuelle Paare können ab sofort auch in der katholischen Kirche gesegnet werden. Die vatikanische Glaubensbehörde veröffentlichte am Montag eine Grundsatzerklärung, wonach katholische Geistliche unverheiratete und homosexuelle Paare segnen dürfen. In dem Text mit dem Titel "Fiducia supplicans" (deutsch: Das flehende Vertrauen) wird betont, dass dabei eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden muss. Auch darf ein Geistlicher den Segen nicht im Rahmen eines Gottesdienstes erteilen.

Ein Regenbogen leuchtet über dem Petersdom vor dem Beginn der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Franziskus im Vatikan / © Gregorio Borgia (dpa)
Ein Regenbogen leuchtet über dem Petersdom vor dem Beginn der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Franziskus im Vatikan / © Gregorio Borgia ( dpa )

 

Quelle:
epd