Bischof Bätzing hält Debatte über Rückführung von Syrern für verfrüht

"Wohin wird sich das Land entwickeln?"

Syrien ist eines der ältesten christlichen Länder. Umso mehr hofft Bischof Bätzing auf ein friedliches Zusammenleben der Religionen in dem Land. Frieden für Syrien wäre für Bätzing eine schöne Weihnachtsbotschaft und ein Zeichen.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Limburger katholische Bischof Georg Bätzing kritisiert die Debatte über die Rückführung von syrischen Flüchtlingen als verfrüht. "Es sind jetzt gerade mal gut zwei Wochen, seit der Machthaber gestürzt wurde, und es ist nicht absehbar, wohin sich das Land entwickelt", sagte Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, der "Welt am Sonntag". Er erlebe Syrerinnen und Syrer, die sehr gern in eine sichere Heimat zurückkehren wollten. "Ich weiß aber auch, dass unser Medizinsystem in riesige Probleme geriete, wenn alle syrischen Fachkräfte zurückgingen."

All diese gut integrierten Menschen sollten selbst entscheiden, ob sie bleiben wollten oder nicht. "Bis auf Weiteres ist es lediglich nachvollziehbar, bei neu Ankommenden genau hinzusehen und die laufenden Asylverfahren vorerst auszusetzen. Wobei das Asylrecht aber nichts ist, was man auf die lange Bank schieben darf. Es hat ja in Deutschland als Grundrecht Verfassungsrang."

Friedliches Syrien wäre gute Weihnachtsbotschaft

Mit Blick auf die Situation syrischer Christen sagte der Bischof: "Ich wünsche dem Land, dass es die Pluralität der religiösen Bekenntnisse in echter Freiheit und friedlicher Koexistenz unterstützt."

Syrien sei eines der ältesten christlichen Länder. "Wie alle anderen bedrohten Minderheiten fragen sich die in Syrien gebliebenen Christen besorgt, wie es weitergeht. Und die hier lebenden überlegen, ob und wie sie zurückkehren können. Ein Syrien in Frieden, das wäre eine schöne Weihnachtsbotschaft."

Quelle:
KNA