Das betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Grußwort zur Verabschiedung Beckers am Sonntag in Paderborn.
"Differenzierte Sicht auf die Dinge"
Vor rund drei Wochen hatte Papst Franziskus das altersbedingte Rücktrittsgesuch Beckers angenommen. Der gebürtige Sauerländer war fast zwei Jahrzehnte lang Erzbischof von Paderborn. In der Deutschen Bischofskonferenz war der 74-Jährige, der vor seinem Werdegang als Priester ein Lehramtsstudium absolvierte, für das Thema Schule verantwortlich.
"Deine große Nachdenklichkeit, Dein genaues Abwägen von Worten und Entscheidungen, Deine differenzierte Sicht auf die Dinge zeichnen Dich aus", so Bätzing in seinem Grußwort. "Du gehörst nicht zu den Vielrednern und auch der katholische Sitzungsmarathon war Dir oft genug zuwider", fügte der Bischofskonferenz-Vorsitzende hinzu. "Du wolltest hören und bei den Menschen sein. Dabei bist Du Dir und Deinem Wort treu geblieben: ohne gespreizte Sprache, sachlich in der Bestandsaufnahme und verständlich in der theologischen Argumentation."
Paderborn bezieht Laien bei Bischofswahl ein
Beckers Haltung bezeichnete Bätzing als vorbildhaft auch für das Ringen um Reformen: "Den Mut, nach vorne zu schauen, über die Klippen zu springen und zuversichtlich und fröhlich nach der Vision einer Kirche von morgen zu fragen."
Bis zur Ernennung eines neuen Erzbischofs leitet Domkapitular Michael Bredeck (52) als sogenannter Diözesanadministrator übergangsweise das Erzbistum Paderborn. Vor der Wahl durch das Domkapitel, dem 14 Priester angehören, will das Erzbistum Laien systematischer und transparenter als bisher einbeziehen. Damit greift Paderborn als erstes deutsches Bistum eine Idee des Reformdialogs Synodaler Weg.