Im Kloster Steinfeld erinnerte Feige am Donnerstag an die Goldene Regel aus der biblischen Bergpredigt: "Alles, was ihr wollt, das euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!" Die prinzipielle Gleichheit aller Menschen, die darin zum Ausdruck komme, werde leider zunehmend infrage gestellt, beklagte Feige.
Der Katholik Vance hatte die Ausweisung von Migranten unter Rückgriff auf den mittelalterlichen Theologen Thomas von Aquin begründet: Nächstenliebe bedeute demnach, sich zuerst um die eigene Familie zu kümmern, dann um die Nachbarn, dann um die Gemeinde und das Land, erst am Schluss um die ganze Welt.
Kirche ist auch politisch
"Das kann uns als Kirche nicht gleichgültig lassen", sagte der Magdeburger Bischof. "Deshalb sehen wir es nicht als eine Grenzüberschreitung an, sich in grundsätzlichen Fragen mit einzumischen." Die Kirche könne sich nicht nur zu vermeintlich rein religiösen Themen äußern. Denn eine Trennung zwischen "weltlich und geistlich" lasse sich für Christen nicht vollziehen.
Die rund 60 katholischen Bischöfe und Weihbischöfe aus den 27 deutschen Bistümern tagten von Montag bis Donnerstag in Kall-Steinfeld (Nordrhein-Westfalen).