Das Zisterzienserinnen-Kloster Helfta hat den 25. Jahrestag seiner Neugründung gefeiert. Es war im 13. Jahrhundert Zentrum mittelalterlicher Frauenmystik mit den prominenten Ordensfrauen Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta und Mechthild von Hakeborn.
In dem nahe Eisleben gelegenen Kloster leben noch sieben Ordensfrauen. Ende September war bekannt geworden, dass der Betreiber des angrenzenden Hotels Klosterpforte Insolvenz angemeldet hat. Seit dem 1. Oktober ist der Betrieb eingestellt.
Feige warnt vor träger Routine
Viele gegenwärtige Entwicklungen trügen Züge einer Krise, sagte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige am Sonntag bei der Jubiläumsfeier im Kloster. "Krisen gehören zum Menschen, können ihn voranbringen, dürfen aber nicht zum Dauerzustand werden." Er erinnerte an Gertrud von Helfta, die ohne eine Krise nicht zu der Heiligen geworden wäre, als die sie heute verehrt werde.
In der heutigen schnelllebigen Zeit fehlten oftmals Zeit und Geduld "für eine echte Innerlichkeit", mahnte Feige. Im Christsein gelte es, nicht "zu träge, routiniert und abgestanden" zu agieren, denn: "Wenn wir selbst nicht brennen, können wir auch andere nicht entflammen." Wer dagegen Christus im Herzen trage, dem brauche auch angesichts von Erschütterungen nicht angst und bange zu werden. Er wünsche dem Kloster, dass an diesem Ort auch weiterhin die Liebe Gottes erfahrbar bleibe.
Politische Wirren prägten das Kloster
Das Zisterzienserinnen-Kloster wurde ursprünglich 1229 auf Schloss Mansfeld gegründet und siedelte 1258 nach Helfta über. In den politischen Wirren des Bauernkriegs wurden die Nonnen aus Helfta vertrieben und das Kloster 1542 säkularisiert; im Anschluss wurde das Gelände über Jahrhunderte hinweg landwirtschaftlich genutzt.
Der Verband der Freunde Helftas kaufte das Kloster nach dem Ende der DDR und übertrug es dem Bistum Magdeburg. In den folgenden Jahren entstanden auf Spendenbasis Kirche, Konventsgebäude und Gästehaus.
Seit 1999 leben im Kloster wieder Ordensfrauen.