Zwar sei es "wichtig und richtig, nicht völlig auf Distanz zu gehen", sagte Feige in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der in Leipzig erscheinenden Kirchenzeitung "Tag des Herrn".
Es müsse aber grundsätzlich überlegt werden, "unter welchen Voraussetzungen ökumenische Dialoge überhaupt sinnvoll erscheinen und unter welchen Umständen sie nicht zu verantworten sind".
Feige ist in der Deutschen Bischofskonferenz für die Beziehungen zu den anderen Kirchen zuständig.
Beziehungen "unterbrochen oder ausgesetzt"
Der Ökumenebischof verwies darauf, dass viele Beziehungen zur Russisch-Orthodoxen Kirche derzeit "unterbrochen oder ausgesetzt" seien. Er nannte den theologischen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Moskauer Patriarchat und die Absage für ein Treffen von Papst Franziskus mit dem Patriarchen Kyrill.
"Selbst in der Ukrainischen Orthodoxen Kirche, die zum Moskauer Patriarchat gehört, wächst der Widerstand gegen den eigenen Patriarchen", betonte Feige. "Viele orthodoxe Christen finden es ganz einfach unerträglich, dass dieser Krieg religiös verbrämt wird."
Der Bischof forderte, "klar Position zu beziehen". Ein solcher Angriffskrieg sei in keiner Weise zu rechtfertigen, "auch nicht aus nationalen und schon gar nicht aus religiösen Gründen".