Bischof fordert Einsatz gegen Queer-Diskriminierung

"Zutiefst beschämend"

Mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am Mittwoch hat der hannoversche Landesbischof Meister dazu aufgerufen, mehr gegen die Benachteiligung sexueller und geschlechtlicher Minderheiten zu tun.

Homosexuelles Paar heiratet / © Yulai Studio (shutterstock)
Homosexuelles Paar heiratet / © Yulai Studio ( shutterstock )

Sie sei immer noch vorhanden. "Queere Menschen sind in unserem Land und in der Kirche bis in die Gegenwart hinein diskriminiert worden, was für uns alle zutiefst beschämend ist, sagte Meister am Dienstag in Hannover. Noch immer gebe es deutliche Ungleichbehandlung, etwa bei der individuellen Selbstbestimmung und im Familienrecht. Unsere Landeskirche setzt sich für ein Zusammenleben in Vielfalt und die Gleichstellung jedes Geschlechts ein", betonte Meister.

Alle Menschen als Gottes Ebenbilder geschaffen

Dennoch müssten innerhalb der Kirche noch größere Anstrengungen unternommen werden, "bewusste oder unbewusste homophobe Denk- und Handlungsmuster zu durchbrechen". Alle Menschen seien in ihrer Verschiedenheit als Gottes Ebenbilder geschaffen. Zudem unterstrich der Bischof, dass angesichts von Übergriffen und Gewalttaten, denen queere Menschen noch immer ausgesetzt seien, mehr gesellschaftliche Sensibilität geboten sei.
Der Bischof äußerte sich anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai.

2022 mehr Angriffe gegen queere Menschen

Queere Menschen in Deutschland sind offenbar auch sechs Jahre nach Einführung der Ehe für alle von Gewalt bedroht. 2022 habe es einen Anstieg auf 1.400 solcher Straftaten gegeben, kritisierte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, am Mittwoch. "Die Dunkelziffer ist deutlich höher - täglich werden queere Menschen beleidigt, ausgegrenzt und bedroht", erklärte die Grünen-Politikerin anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit.

Im ostafrikanischen Kenia droht Homosexuellen eine Höchststrafe von 14 Jahren Gefängnis / © DisobeyArt (shutterstock)
Im ostafrikanischen Kenia droht Homosexuellen eine Höchststrafe von 14 Jahren Gefängnis / © DisobeyArt ( shutterstock )
Quelle:
epd