Der Gedanke an den Krieg in der Ukraine solle wach gehalten werden, sagte Genn am Dienstag im Münsteraner Dom vor Soldaten aus Deutschland und den Niederlanden. An diesen Krieg dürfe man sich nicht gewöhnen, mahnte der Münsteraner Bischof. Zugleich würdigte Genn die Soldaten, sie würden "einen Friedensdienst" leisten. "In diesen Zeiten sprechen wir bewusst vom Frieden", sagte Genn. "Wir tun das für die Soldaten und die anderen Menschen in der Ukraine, aber auch für Sie, die Sie einen Friedensdienst leisten."
Evangelium sei ermutigend
Der Ukrainekrieg sei die "unmittelbare Erfahrung von Bosheit", sagte Genn in seiner Predigt. Denn es sei ganz und gar böse, wenn ein Volk durch den Willen einer Person und deren Ideologie vernichtet werden solle. Zugleich unterstrich Genn, dass für Frieden Vergebung nötig sei. "Wie viel Hass und Verwundung bohrt sich gerade in die Herzen der Menschen in der Ukraine, und doch wird ohne Vergebung kein Frieden möglich sein". Das Evangelium ermutige, über den Krieg hinaus zu denken. Christen hätten den Auftrag, mitzuhelfen, dass Frieden möglich werde.
Der Internationale Soldatengottesdienst im St.-Paulus-Dom in Münster findet auf Einladung des Katholischen Militärdekanats Köln und dessen leitendem Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker jährlich in Münster statt. Zu den Teilnehmenden zählen vor allem Mitglieder des in Münster stationierten Deutsch-Niederländischen (DE/NDL) Korps.