Die Weltsynode, an der Genn im Oktober im Vatikan teilgenommen hatte, habe ihn in dieser Auffassung bestärkt, erklärte er im Interview.
Eine Synode ist ein Gremium von Vertretern, die die Gesamtheit der Kirchenmitglieder repräsentieren sollen. Bei der Weltsynode hatten sich die rund 350 teilnehmenden Bischöfe und katholischen Laien dafür ausgesprochen, theologische und kirchenrechtliche Veränderungen auf den Weg zu bringen.
Die deutschen Teilnehmer der Weltsynode hätten die Erfahrungen, Themen und Anliegen des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland zur Sprache gebracht, so Genn. Dabei habe sich für ihn bestätigt: "Der Wunsch nach einer Erneuerung der Kirche kommt keineswegs nur aus Deutschland, sondern diesen Wunsch gibt es – natürlich mit unterschiedlichen Akzentuierungen – weltweit."
Weiterarbeit im Synodalen Ausschuss
Ihm sei wichtig, dass die Erfahrungen aus Rom nun auch in die Arbeitsweise des Synodalen Ausschusses der katholischen Kirche in Deutschland einfließen. "Ich möchte im Synodalen Ausschuss weiterarbeiten, um auch für unsere Situation zu lernen, synodale Kirche zu sein."
Am 10. und 11. November findet in Essen die erste Sitzung eines Synodalen Ausschusses statt. Dieser soll die Einrichtung eines Synodalen Rats vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam beraten und entscheiden. Der Vatikan hatte sich zuvor mehrfach gegen die Gründung eines Synodalen Rats ausgesprochen, da die Autorität der Bischöfe nicht eingeschränkt werden dürfe.