Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem neuen Gremium wollen Bischöfe und katholische Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben.
74 Mitglieder
Dem Synodalen Ausschuss gehören nominell 74 Mitglieder an: die 27 deutschen Ortsbischöfe, 27 Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und weitere 20 von der Vollversammlung des Synodalen Wegs gewählte Mitglieder. Beschlüsse werden mit einer einfachen Zweidrittelmehrheit verabschiedet. Anders als beim Synodalen Weg ist nicht mehr zusätzlich eine eigene Zweidrittelmehrheit unter den Bischöfen erforderlich.
Erstmals kam der Ausschuss am 10. und 11. November in Essen zusammen. Am 14. und 15. Juni soll die zweite Sitzung in Mainz stattfinden.
Vorbehalte aus dem Vatikan
Vier Ortsbischöfe haben sich gegen eine Mitarbeit im Ausschuss ausgesprochen. In ihrer Stellungnahme verwiesen die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) auf Vorbehalte aus dem Vatikan. Deswegen zählt der Synodale Ausschuss aktuell 70 Mitglieder.
Rom hatte mehrfach darauf hingewiesen, die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Wie der Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland konkret weitergeht, ist in Teilen offen. Im März hatten Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz und des Vatikans nach einem Treffen in Rom eine gemeinsame Erklärung vorgelegt, wonach der Synodale Ausschuss und alle weiteren "Formen der Synodalität" dem Heiligen Stuhl zur Approbation vorgelegt werden müssen.
(KNA, 13.6.2024)