Bischof Ipolt appelliert an die Gesellschaft

"Stärker für christliche Werte eintreten"

Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat dazu aufgerufen, angesichts gesellschaftlicher Unsicherheiten stärker und selbstbewusster für christliche Werte einzutreten. Ipolt äußerte sich beim Neujahrsempfang des Bistums Görlitz.

Bischof Wolfgang Ipolt im Portrait / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Wolfgang Ipolt im Portrait / © Harald Oppitz ( KNA )

"Gerade bei dem in letzter Zeit häufiger zu hörenden Ruf nach der 'Rettung des christlichen Abendlandes' sollten wir uns zu Wort melden und dieses Feld nicht unerleuchteten und ein wenig frustrierten Zeitgenossen überlassen", so Ipolt.

Nicht in die Schmollecke

"Es wird gegenwärtig darauf ankommen, dass wir Christen unsere Werte nicht verstecken oder kleinreden, dass wir uns nicht frustriert in eine Schmollecke zurückziehen, wenn uns angeblich keiner mehr verstehen will, sondern vielmehr deren befreienden Hintergrund sichtbar machen", erklärte Ipolt. Er zeigte sich überzeugt: "Dabei finden wir ganz sicher viele Gleichgesinnte und Menschen, die Sehnsucht haben nach Orientierung, mit denen wir gute Koalitionen bilden können."

Als ein Beispiel nannte Ipolt die von ihm angestoßenen Pläne zur Wiederbesiedelung des 1871 verstaatlichten Klosters Neuzelle mit Zisterzienser-Mönchen. Er sei sich sicher, dass neues mönchisches Leben in Neuzelle "auch Menschen nachdenklich macht, die nicht zu einer Kirche gehören, die aber ein Gespür für die 'Verknappung' oder gar das Vakuum von Werten entwickelt haben", so der Bischof.

Neubesiedleung von Kloster Neuzelle

Auch Brandenburgs Ministerin für Kultur, Martina Münch (SPD), begrüßte die Entscheidung der österreichische Abtei Heiligenkreuz, ab Sommer 2018 bis zu acht Mönche nach Neuzelle zu entsenden. "Die Zisterzienser werden - davon bin ich überzeugt - dem historischem Klosterstandort Authentizität zurückgeben und gemeinsam mit der Stiftung und der Schule dafür sorgen, dass der Ort zusätzlich belebt wird und noch mehr Aufmerksamkeit findet", sagte Münch.

Im Dezember wurde eigens ein Verein für die Wiederbesiedelung gegründet. Unklar ist derzeit aber vor allem, wo die Mönche im Fall einer Klostergründung leben sollen, da die meisten Gebäude der barocken Klosteranlage, deren Eigentümer die staatliche Stiftung "Stift Neuzelle" ist, bereits belegt sind. Auch über die Finanzierung des Projektes laufen noch Verhandlungen. - Görlitz ist mit knapp 29.000 Katholiken das kleinste deutsche Bistum.


Quelle:
KNA