Bischof Meier fühlt sich machtloser als ein Pfarrer

"Meine Aufgabe ist es, den Laden zusammenzuhalten"

Ein Bischof hat eigentlich mehr Macht als ein Pfarrer. Aber dem katholischen Oberhirten von Augsburg, Bertram Meier, kommt es umgekehrt vor. Der Augsburger Bischof sieht in seinem Alltag wenig Raum für Grundsatzdiskussionen.

Insignien eines Bischofs: Bischofsring, Pileolus, Mitra und Bischofsstab (KNA)
Insignien eines Bischofs: Bischofsring, Pileolus, Mitra und Bischofsstab / ( KNA )

Sein Tagesgeschäft sei es, "den Laden irgendwie zusammenzuhalten", sagte Meier am Freitag auf dem Katholikentag in Erfurt. Das innerkirchliche Klima sei polarisiert, die Extreme zusammenzubringen sei schwierig und anstrengend.

Bessere Argumente sollten zählen 

Beim Antritt seines Amts habe er viele Ideen gehabt, sagte Meier. Er habe aber den Eindruck, dass er in seinen früheren Aufgaben "als Pfarrer, als Dekan, als Domkapitular mehr Macht hatte als jetzt als Bischof". 

Etwas mit der Brechstange durchdrücken zu wollen, sei "alles andere als synodal". Mit Blick auf Reformen in der Kirche sprach sich Meier dafür aus, "dass wir die theologische Reflexion brauchen und dass auch die besseren Argumente zählen müssen".

Bertram Meier

Bertram Meier wurde am 20. Juli 1960 in Buchloe im Ostallgäu geboren und wuchs in Kaufering in einem gemischtkonfessionellen Elternhaus auf. Er studierte Theologie in Augsburg und Rom. Am 10.10.1985 wurde er am Päpstlichen Kollegium Germanicum in Rom zum Priester geweiht.

Danach wirkte Meier im Augsburger Bistum unter anderem als Kaplan, Jugend- und Hochschulseelsorger, Stadtpfarrer, Dekan und Regionaldekan. 1989 wurde er mit einer Arbeit über den einstigen Regensburger Bischof Johann Michael Sailer an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom promoviert.

Bertram Meier / © Dieter Mayr (KNA)
Bertram Meier / © Dieter Mayr ( KNA )
Quelle:
KNA