Bischof Meier sieht keinen Spielraum für Frauenweihe

Endgültige Entscheidung?

Der Augsburger Bischof Bertram Meier sieht keinen Spielraum für die Zulassung von Frauen zu katholischen Weiheämtern. "Die Frauenfrage muss innerhalb der dogmatischen Vorgaben behandelt werden", betonte Meier nun.

Eine Frau im Gebet / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eine Frau im Gebet / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Es äußerte sich in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" in Würzburg mit Blick auf aktuelle Reformdebatten.

Bischof Bertram Meier / © Dieter Mayr (KNA)
Bischof Bertram Meier / © Dieter Mayr ( KNA )

Für ihn sei das Weihesakrament an das Schreiben "Ordinatio Sacerdotalis" (1994) gebunden. Damals hatte Papst Johannes Paul II. erklärt, die katholisch Kirche habe keinerlei Vollmacht, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Diese Entscheidung sei endgültig.

"Vieles auch ohne Weiheamt machen"

Der Bischof verwies darauf, dass Frauen "vieles auch ohne Weiheamt machen" könnten.

Basilika SS. Ulrich und Afra in Augsburg / © Sean Pavone (shutterstock)
Basilika SS. Ulrich und Afra in Augsburg / © Sean Pavone ( shutterstock )

"Ich selbst habe viele Frauen in wichtige Positionen in der Diözese geholt: Eine Amtsleiterin leitet das Bischofshaus. Eine Pastoralreferentin leitet das Seelsorgeamt. Ich selbst lasse mich auch von Frauen beraten."

Gegen einen völligen Umbau der Kirche

Zur Diskussion um Strukturreformen sagte Meier, die Kirche müsse für Strukturen sorgen, "die es uns ermöglichen, das Evangelium glaubwürdig anzubieten". Ein völliger Umbau des "Systems Kirche", bei dem kein Stein auf dem anderen bleibe, gehe aber nicht.

Die Kirche müsse "wieder stark werden in puncto Menschlichkeit". Ein Christ lebe in und mit der Welt, "aber er muss sich auch gegen die Welt stellen. Auch das ist Evangelium." 

Bistum Augsburg

Augsburger Dom / © Tatsuo Nakamura (shutterstock)

Das Bistum Augsburg zählt mit knapp 1,3 Millionen Katholiken zu den großen deutschen Diözesen. Gemessen an Mitgliederzahl und Finanzkraft ist es das zweitgrößte in Bayern. Es umfasst rund 13.700 Quadratkilometer und erstreckt sich von Neu-Ulm bis zum Starnberger See und vom Donau-Ries bis zu den Allgäuer Alpen. Die rund 1.000 Pfarreien werden seit 2012 und noch bis 2025 zu rund 200 Pfarreiengemeinschaften zusammengeführt.

Quelle:
KNA